Offizielle Eröffnung der Innsbrucker Festwochen

Die 41. Innsbrucker Festwochen sind am Donnerstag offiziell eröffnet worden. Das Originalklang-Festival verspricht heuer unter anderem „Stimmung wie in einem Popkonzert“ bei der Oper „Il ritorno d’Ulisse in patria“ von Claudio Monteverdi.

In ihrer Festrede bezog sich Schriftstellerin und Filmemacherin Monika Czernin ganz auf den heurigen Schwerpunkt der Festwochen. Diese widmen sich unter dem Motto „Die Liebe, sprach sie...“ starken Frauen von damals und heute. Die Autorin und Filmemacherin, die zuletzt ein „Universum History“ über Maria Theresia verwirklichte, zog in ihrer Rede zahlreiche Parallelen zwischen der einstigen Herrscherin und dem Leben moderner Frauen.

Eröffnung Festwochen der Alten Musik in Innsbruck

ORF

Monika Czernin

Landeshauptmann Günther Platter spannte den Bogen vom Hof des Herzogs Gonzaga I in Mantua zur aktuellen Politik. „Unsere Gesellschaft muss sich kompromisslos zu Rechtsstaatlichkeit, Religionsfreiheit und Gleichberechtigung von Mann und Frau bekennen“, sagte Platter. Es reiche nicht, nur an europäische Werte zu appellieren, es brauche auch klare Konzepte für Integration. „Und auch der Integrationswille muss eingefordert werden“, betonte der Landeshauptmann.

Eröffnung Festwochen der Alten Musik in Innsbruck

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LH Günther Platter

Kulturlandesrätin Beate Palfrader (ÖVP) und Innsbrucks Bürgermeisterin Christine Oppitz-Plörer (Für Innsbruck) widmeten sich in ihren Reden dem heurigen Motto der Festwochen. So zeichnete Palfrader die Geschichte der Penelope, der Frau Odysseus, nach, da es eine „Geschichte der Emanzipation der antiken Frau“ sei. Und Oppitz-Plörer erzählte ein Märchen von „Der Liebe und dem Wahnsinn“.

Eröffnung Festwochen der Alten Musik in Innsbruck

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Christine Oppitz-Plörer

Künstlerisches Highlight zu Beginn

Festwochen Intendant Alessandro De Marchi gerät ins Schwärmen, wenn er vom ersten Highlight, der Aufführung von „Il ritorno d’Ulisse in patria“, spricht. Die Oper von Monteverdi wird als Koproduktion mit der Den Norske Opera unter Regie von Ole Anders Tandberg am Donnerstag in Innsbruck zu erleben sein.

Ausschnitt aus "Il ritorno d'Ulisse in patria"

Innsbrucker Festwochen/Rupert Larl

Während die Stimmung bei besagter Produktion höchstwahrscheinlich Popkonzert-Dimensionen erreichen wird, gibt es neben der Annäherung der „Alten Musik“ an das Popkonzert auch eine weitere Innovation bei den Festwochen zu verzeichnen. Die Ballett-Oper „Pygmalion“ von Jean Philippe Rameau führt, ebenfalls am Tiroler Landestheater, dazu, dass nicht nur gesungen und musiziert, sondern auch getanzt wird.

Ausschnitt aus Les Cavatines (Pygmalion)

Stefan Gloede, Musikfestspiele Potsdam

Szene aus „Pygmalion“

Opern stehen in diesem Jahr insgesamt gleich drei beziehungsweise vier am Programm. Neben bereits genannten wird im Rahmen der „BAROCKOPER:JUNG“ mit „Die römische Unruhe, oder Die edelmütige Octavia“ eine waschechte Rarität des Händel-Zeitgenossen Reinhard Keiser dargeboten. Last but not least bringt die Taschenoper Lübeck mit „Odysseus“ die Opern den Kindern nahe.

Nicht zuletzt darf man sich laut den Veranstaltern auch auf einen Festwochen-Sommer mit starken Frauen freuen. Mariana Flores singt Arien über die Liebe von Barbara Strozzi, Arianna Vendittelli schlüpft in die Rolle der verführerischen Salome im Oratorium „San Giovanni Battista“ von Alessandro Stradella und Salome Kammer ist als Sprecherin im Melodram „Ariadne auf Naxos“ von Georg Benda zu erleben.

Große Vielfalt an geistlicher Musik

Den Freuden der geistlichen Musik kann man sich hingegen bei der Marienvesper mit Rinaldo Alessandrini und dem beim „Open Mind“ Konzert „Alba Maryam“ mit Musik aus dem Christentum, dem Judentum und dem Islam zuwenden. Noch liturgischer und geistlicher verspricht die „Musik im Gottesdienst“ in den Stiftskirchen Wilten, Stams oder in der Jesuitenkirche zu werden.

Auch in diesem Jahr runden unter anderem die niederschwelligen Lunchkonzerte im Hofgarten Innsbruck, das Schlossfest auf Schloss Ambras oder die mobilen Konzerte in der ganzen Stadt das Programm der Innsbrucker Festwochen der Alten Musik ab. Weitere „Ambraser Schlosskonzerte“ stehen außerdem im August auf der Angebotspalette.

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