Zuhälterprozess gegen „dicke Fische“

Zwei Männer aus Bulgarien haben sich am Freitag vor dem Landesgericht Innsbruck verantworten müssen. Die Anklage lautete unter anderem auf Menschenhandel, Zuhälterei und schwere Nötigung. Die Verhandlung wurde zu Mittag vertagt.

Vor Gericht schilderte der 36-jährige Erstangeklagte seine Version. Er habe mit seiner Freundin, seiner „großen Liebe“, das bulgarische Heimatdorf verlassen. In Innsbruck habe er dann den 34-jährigen Zweitangeklagten kennengelernt. Er und auch der Zweitangeklagte hätten ihre Freundinnen weder zur Prostitution gezwungen noch geschlagen, so der achtfach vorbestrafte Mann. Seine Freundin habe in einem Döner-Laden gearbeitet.

Zeuginnen: „Mit Gewalt gefügig gemacht“

Die Zeuginnen zeichnen ein anderes Bild. Die Männer hätten von Beginn an von der „schönen Arbeit als Prostituierte“ gesprochen, bei der sie pro Freier 50 Euro und mehr verdienen könnten. In Innsbruck seien sie dann zur Prostitution gezwungen worden, die zwei Männer seien oft betrunken und gewalttätig gewesen.

Aufmerksam war die Exekutive auf die Männer geworden, weil sie im März in eine Schlägerei verwickelt waren - mehr dazu in Mann mit Golfschläger niedergeschlagen. In dieser Angelegenheit ist noch ein Verfahren wegen Mordversuchs anhängig.