Mit App auf Schmetterlingssuche gehen

Österreichweit sind rund die Hälfte aller vorkommenden Schmetterlingsarten gefährdet. Um auf diese Problematik aufmerksam zu machen, läuft derzeit eine große Schmetterlingszählung, an der sich die Bevölkerung beteiligen kann.

In ganz Österreich läuft bis Ende Juli eine große Zählung der Schmetterlingsarten. Aufgerufen hat dazu die Stiftung Blühendes Österreich und die Umweltschutzorganisation Global 2000.

Alle Gartenbesitzer und Naturliebhaber können Schmetterlinge in ihren Gärten, auf Terrassen oder Balkonen fotografieren und auf eine spezielle App aufs Handy laden. Die Daten werden dann von Experten ausgewertet.

Südliches Kleines Nachtpfauenauge

P.Buchner/TLM

Ein Südliches Kleines Nachtpfauenauge

Artenvielfalt deutlich zurückgegangen

Auch in Tirol hat die Artenviefalt der Schmetterlinge so wie in ganz Österreich dramatisch abgenommen, sagt Peter Huemer, Kustos der Naturwissenschaftlichen Sammlungen der Tiroler Landesmuseen.

So wie in anderen Gegenden der Welt machen den Schmetterlingen die fortschreitende Verbauung und Verdichtung zu schaffen. Deshalb sind aus dem Inntal so viele Arten verschwunden. Manchmal ist es auch nur eine vermeintlich kleine Veränderung, die das Schicksal der Schmetterlinge in einer Region besiegelt. „Wenn zum Beispiel ein Bauer sagt, die Magerwiese wirft nichts ab und er düngt sie nur ein einziges Mal, können die Populationen von seltenen Arten für immer verschwunden sein.“

Großer Schwalbenschwanz als Raupe

P.Buchner/TLM

Raupe des Großen Schwalbenschwanzes

Auch Straßenleuchten sind ein Problem

Huemer nennt noch ein anderes Beispiel, das zeigt, wie sensibel Schmetterlinge auf Veränderungen ihres Lebensraumes reagieren. „Im Bereich der Ruine in Zirl gab es früher sonnige Wiesen am Hang, die beweidet wurden. Weil diese Hänge irgendwann verbuschten und verwaldeten, verschwanden auch hier viele Schmetterlingsarten.“ Nicht immer sind also Dünger oder Spritzmittel schuld an veränderten Lebensräumen.

Auch die Lichtverschmutzung kostet Tausenden von Faltern jede Nacht das Leben. LED-Lampen mit einem beschränkterem Lichtkreis vermindern das Massensterben zumindest etwas.

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