Patscherkofel: Einigung mit Alpenverein

Eine Einigung gibt es bei dem umstrittenen Neubau der Patscherkofelbahn. Die Stadt Innsbruck, Patscherkofelbahn und Alpenverein einigten sich auf eine Kooperationsvereinbarung. Die Beteiligten zeigen sich jetzt erleichtert.

Diese Einigung umfasst eine neue umfassende Terrassengestaltung des Schutzhauses sowie Planungen für eine gemeinsame Vorplatzgestaltung. Die Patscherkofelbahn Infrastruktur GmbH und der Österreichische Alpenverein (ÖAV) werden das Projekt in enger Abstimmung umsetzen. Darüber hinaus wird dem ÖAV das Recht auf alleinige Gastronomie für das Schutzhaus abgegolten. Für alle Maßnahmen zusammen bezahlt die Stadt dem Alpenverein 350.000 Euro.

Baustelle am Patscherkofel

ZOOM.Tirol

Blick auf die Baustelle am Patscherkofel

Die Innsbrucker Bürgermeisterin Christine Oppitz-Plörer nannte die Einigung einen wichtigen Schritt. Die konstruktive Arbeit der vergangenen Monate habe sich bezahlt gemacht. Man blicke nun gemeinsam in eine spannende und vielversprechende Zukunft.

Ermacora zeigt sich froh über Einigung

ÖAV-Präsident Andreas Ermacora sagte, man habe hart gekämpft, nicht alles erreicht, sei aber im Sinne eines gemeinsamen Neustarts auf dem Berg über die erzielte Einigung sehr froh. Reinhard Holy von der betroffenen Alpenvereinssektion Touristenklub Innsbruck sagte, für die kleine Sektion sei die Hilfe des Gesamtvereins sehr wichtig. „Die genommene Aussicht in die südliche Bergwelt wird nun durch die Ermöglichung einer Erweiterung der Terrasse des Schutzhauses und den dadurch geschaffenen Blick auf die nordwestliche Bergwelt kompensiert.“

Erleichterung

Stadtrat Franz X. Gruber (ÖVP) sagte, durch die neue Bahn werde es gelingen, den „Kofel“ als modernen Freizeitberg für alle Generationen erlebbar zu machen, und das auf Jahrzehnte. Klubobfrau Uschi Schwarzl (Grüne) betonte, nach der Einigung könnten nun alle Seiten konstruktiv weiterarbeiten. Der Geschäftsführer der Patscherkofelbahn, Martin Baltes, zeigte sich erleichtert, dass es vor dem Hintergrund der Auseinandersetzung der vergangenen Monate doch noch zu dieser Übereinkunft bekommen ist.

Abstimmung über Verlegung der Bergstation

Eine Bürgerinitiative, hinter der der ÖAV steht, hatte mit mehr als 2.000 gesammelten Unterschriften eine Volksbefragung über die Verlegung der Bergstation erwirkt. Diese war am 11. Juni jedoch klar gescheitert. Zwar befürworteten die meisten, die zu den Urnen geschritten waren, die Verlegung, doch insgesamt nahmen lediglich 5.605 der rund 104.000 Wahlberechtigten an der Volksabstimmung teil. Für ein bindendes Ergebnis wäre eine Mehrheit unter allen Wahlberechtigten notwendig gewesen.

Der Neubau der Patscherkofelbahn, für den bereits im April der Spatenstich erfolgte, erregt seit Monaten die Gemüter. Die Gesamtinvestitionen für das Projekt, das den „Kofel“ zu einem ganzjährigen Ausflugsberg machen soll, werden bis zu 55 Millionen Euro ausmachen. Ursprünglich war von rund 41 Millionen Euro die Rede.

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