Stundenlange Sperre nach Lkw-Vollbrand auf A13

Nach dem Brand eines mit Ammoniak beladenen Lkw auf der Brennerautobahn Dienstagfrüh war die A13 stundenlang gesperrt. Kilometerlange Staus waren die Folge. Vorübergehend war die Bevölkerung aufgerufen, Fenster und Türen geschlossen zu halten.

Kurz nach 8.00 Uhr begann der Lkw, der Richtung Süden unterwegs war, zu brennen und stand kurze Zeit später in Vollbrand. Das Feuer brach im Motorraum aus. Laut Auskunft der Einsatzkräfte herrschte Explosionsgefahr. Der Tank des Gefahrengut-Lkw war mit Ammoniak gefüllt. Die tschechische Lenkerin konnte sich rechtzeitig in Sicherheit bringen.

Brand Brennerautobahn Lkw

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Kurzeitig Warnung an die Bevölkerung

Vom brennenden Lkw zogen dunkle Rauchschwaden empor. Die Landeswarnzentrale empfahl kurzzeitig allen Bewohnern im Raum Schönberg, Türen und Fenster geschlossen zu halten. Mittlerweile wurde diese Warnung wieder aufgehoben. Landesfeuerwehrchemiker Manfred Holzer sprach von Glück, dass der Tank mit der Ammoniaklösung dicht blieb, wie sich nach einer Überprüfung zeigte.

Ammoniak könnte Atemwege schädigen

Hubert Huppertz, Dekan der Fakultät für Chemie und Pharmazie an der Universität Innsbruck, beschreibt Ammoniak als aggressives Gas, das die Atemwege angreift. Er erklärt, warum diese Vorsichtsmaßnahme sinnvoll war. Sollte Ammoniak austreten, könnte ein Teil auch unverbrannt austreten. „Das wird durch den Wind weitergetragen, und in dem Augenblick, wo es auf Menschen trifft, würden die an entsprechenden Verätzungen leiden. Und das ist natürlich sehr, sehr gefährlich. Deswegen gilt es, den Luftaustausch im Haus möglichst zu reduzieren, um das Ammoniak nicht hineinzulassen und somit davor geschützt zu sein.“

Brennender Lkw

Asfinag

Wasserknappheit auf der Autobahn

Laut Leitstelle konnte der Brand bald gelöscht bzw. unter Kontrolle gebracht werden. Die Einsatzkräfte mussten dann den Tank mit dem Ammoniak kühlen. Schwierigkeiten habe es mit der Wasserversorgung gegeben. Über ein Dutzend umliegende Feuerwehren seien nachalarmiert worden und brachten im Pendelverkehr mit Tanklöschwägen Wassernachschub.

Ausgebrannter Tankwagen wird abgeschleppt

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Gegen Mittag konnte der Tankwagen abgeschleppt werden

Laut ASFINAG trafen Dienstagvormittag Spezialfahrzeuge an der Unfallstelle ein, um die Zugmaschine und den Tankwagen zu bergen und zum Kettenanlegeplatz Matrei zu bringen. Zuvor mussten aber Experten der Feuerwehr über die weitere Vorgehensweise entscheiden, hieß es, unter anderem darüber, ob die Ladung unter höchsten Sicherheitsvorkehrungen umgepumpt werden müsse.

Kilometerlange Kolonnen

Die Sperre der Autobahn Richtung Innsbruck konnte gegen 11.30 Uhr aufgehoben werden. Wenig später, um 11.45 Uhr, konnte die Fahrbahn Richtung Italien für den Verkehr freigegeben werden. In beiden Richtungen bildete sich vor den Ableitungen kilometerlanger Stau. Die Rückstaus waren laut ASFINAG erheblich und reichten bis zur Grenze am Brenner bzw. bis Innsbruck zurück.

Stau auf der Brennerautobahn

ORF/Schönherr

In beiden Richtungen gab es kilometerlangen Stau