Gesundheitsgefahr durch Sahara-Staub

Sahara-Staub birgt möglicherweise eine bisher nicht erkannte Gefahr. Wie Forscher herausgefunden haben, werden mit dem Staub auch Mikroorganismen nach Europa verfrachtet, was ein Gesundheitsrisiko für Mensch und Tier darstellen könnte.

Auf den aus der Sahara nach Europa verblasenen Staubteilchen haften nicht nur einzelne Organismen, sondern ganze Gemeinschaften von Mikroorganismen. Das stellte ein internationales Forscherteam fest, das Sahara-Staub analysierte, der im Schnee der Dolomiten abgelagert wurde. Unter den Forschern aus verschiedenen Sparten war auch die Ökologin Birgit Sattler von der Universität Innsbruck.

Forscher in Schneeloch untersucht Schnee

Fondazione Edmund Mach

Ganze Gemeinschaften von Mikroorganismen aus der Sahara fanden die Forscher im Schnee und Eis der Alpen.

Im Sommer sind Mikroorganismen im Sahara-Staub kaum ein Problem, weil Regen die Lebewesen so stark verdünnt, dass sie keinen Schaden mehr anrichten können. Anders schaut es aus, wenn der Staub im Gebirge auf Schnee und Eis niedergeht. Die Mikroorganismen sind sehr widerstandsfähig und können lange in Schnee und Eis überleben.

Hohe Konzentrationen durch Schmelze

Durch die Schmelze können hohe Konzentrationen von Mikroorganismen entstehen und die Organismen eine kritische Masse überschreiten. Damit können sie möglicherweise auch heimische Arten verdrängen und zu einem Gesundheitsrisiko für Mensch, Tier und Umwelt werden, heißt es in der Studie. Auch der Klimawandel soll hier übel mitspielen: Es kommt öfter zu starken Staubstürmen und Gletscher schmelzen stärker.

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