SPÖ warnt vor Altersarmut von Frauen

Viele Frauen sind in Tirol von Armut im Alter betroffen. Die Pension einer Tirolerin beträgt im Durchschnitt nur 59 Prozent im Vergleich zu Tirolern. Die SPÖ fordert nun Maßnahmen, um das zu ändern.

Die durchschnittliche ASVG-Pension einer Tirolerin beträgt 846 Euro brutto im Monat, die eines Tirolers 1.477 Euro brutto im Monat. Die SPÖ sieht als Grund dafür die Pensionsreform, die von der ÖVP-FPÖ-Bundesregierung im Jahr 2003 verabschiedet worden ist. Kern dieser Reform war die Verlängerung des Durchrechnungszeitraum für die Bemessung der Pension. Während früher die besten 15 Jahre für die Berechnung herangezogen wurden, zählt seit 2014 jeder Beitragsmonat. Auf diese Weise wirken sich laut SPÖ Teilzeitarbeit und Zeiten der Kindererziehung stärker auf die Höhe der Pension aus.

SPÖ fordert kürzeren Durchrechnungszeitraums

„Viele Frauen meiner Generation hatten keine Chance, Kinder und Vollzeitarbeit miteinander zu kombinieren. Sie bekommen in der Pension die Rechnung präsentiert“, sagt Tirols SPÖ-Chefin Elisabeth Blanik. Sie fordert daher, den Durchrechnungszeitraum zu verkürzen. Es müsste aber an vielen Schrauben gedreht werden, um Altersarmut für Frauen zu bekämpfen.

E. Blanik, S. Yilidrim

SPÖ/Hitthaler

Tirols SPÖ-Vorsitzende Elisabeth Blanik und Frauen-Vorsitzende Selma Yildirim

Ausbau der Öffnugnszeiten bei Kinderbetreuung

So fordert die SPÖ bessere Kinderbetreuungszeiten in Tirol, die die Vereinbarkeit von Beruf und Familie möglich machen. Immer noch hätte nur die Hälfte der Kindergärten in Tirol nach 14.00 Uhr geöffnet. Oder in nur sieben Prozent der Kindergärten werden Kinder auch in den Sommerferien betreut. „Ein Ausbau der Betreuungseinrichtungen mit Öffnungszeiten, die eine echte Vereinbarkeit ermöglichen, ist dringend notwendig“, fordert SPÖ-Frauenvorsitzende Selma Yildirim.

Gehälter von Männern und Frauen unterschiedlich

Weiters müsste die Einkommensschere zwischen typischen Frauenberufen im sozialen Bereich und Männerberufen im technischen Bereich geschlossen werden. Außerdem müsse die die bezahlte und unbezahlte Arbeit besser verteilt werden, zum Beispiel durch den Papamonat, wenn die Karenzzeit partnerschaftlich zwischen Mutter und Vater aufgeteilt wird.