Zu wenig Ärzte: Radioonkologie schlägt Alarm
Es gebe zu wenige Radioonkologen, und die Bezahlung in Innsbruck sei nicht attraktiv genug, sagte der Direktor der Klinik, Peter Lukas. Speziell durch das Arbeitszeitgesetz für Ärzte, wonach Ärzte nur begrenzt arbeiten dürfen, sei das eine sehr bedrohliche Situation. Sieben Stellen, vier seitens der tirol kliniken (Landesstellen) und drei seitens der Medizinuniversität (Bundesstellen), würden fehlen, so Lukas.
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Knapp sieben Stellen fehlen
Klinikleiter Peter Lukas erklärt, dass er derzeit fast sieben Ärzte zu wenig hat. Für ihn ein untragbarer Zustand.
Leistungen werden möglicherweise eingeschränkt
Die Ärzte, die verblieben sind, könnten diesen Arbeitsaufwand kaum noch erfüllen, so Lukas. Man müsse in Zukunft überlegen, welche Leistungen man noch anbieten könne. Langfristig sieht er die Patientenversorgung in Gefahr. Gesundheitslandesrat Bernhard Tilg (ÖVP) sei bereits von der „Gefahr in Verzug“ informiert.
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Enorme Belastung für Mitarbeiter
Für die Mitarbeiter der Klinik sei der Ist-Zustand eine enorme physische und psychische Belastung, schildert Oberarzt Robert Jäger.
tirol kliniken sprechen von weniger Stellen
Die Radioonkologie sei europaweit ein sogenanntes Mangelfach, erklärt die ärtzliche Direktorin der tirol kliniken Alexandra Kofler. Laut ihren Berechnungen würden an der Klinik zwei Landesstellen fehlen, die beide ausgeschrieben sind. Dass es an nur an der Bezahlung liegt, dass es keine Bewerber für diese Stellen gibt, glaubt Kofler nicht. Kommende Woche werde es ein Gespräch mit der Klinikleitung geben, zeigt sich Kofler zuversichtlich, dass dabei eine Lösung gefunden werden kann. Die Patientenversorgung sieht sie derzeit nicht akut gefährdet.
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Wenig Ärzte, aber nicht zu wenig
Seitens der tirol kliniken ist man um Beruhigung bemüht. Die ärztliche Direktorin räumt aber ein, dass die Klinik nicht gerade üppig besetzt sei.
Werben um junge Ärzte
Nicht nur im Bereich der Strahlentherapie, auch in anderen Bereichen droht ein Ärztemangel. Deshalb haben im Jänner Krankenhausbetreiber bei der Messe Austrodoc gezielt um Jungärzte geworben. Ziel war es, noch Studierende oder junge Absolventen für einen Job zu gewinnen - mehr dazu in Messe in Innsbruck wirbt um junge Ärzte. Besonders das seit Anfang 2015 in Kraft getretene Ärzte-Arbeitszeitgesetz führte in den Tiroler Spitälern zu einer angespannten Personalsituation - mehr dazu in Spitäler kämpfen mit Ärztemangel.
Liste Fritz: „Totalversagen“
Die Liste Fritz ortet ein Totalversagen der Schwarz-Grünen Landesregierung und des Landesunternehmens tirol kliniken. Es würden der zuständige tirol kliniken-Manager Deflorian und der politisch zuständige ÖVP-Landesrat Tilg zwar Millionen Euro an Steuergeld für moderne und teure Geräte ausgeben, hießt es in einer Aussendung, aber sie stellten nicht das notwendige Geld für genügend Ärzte und Personal bereit, so die Liste Fritz.