Probebetrieb bei Kraftwerk in Innervillgraten

In Innervillgraten hat ein umstrittenes Wasserkraftwerk seinen Probebetrieb aufgenommen. Seit Jahren leisten die Kritiker des Kleinkraftwerks beharrlich Widerstand, in dem kein juristisches Mittel unversucht blieb.

Mit je einer Turbine wird die Wasserkraft des Stallerbaches und des Kalksteinbaches in elektrische Energie umgewandelt. Die Initiative für das kleine Wasserkraftwerk stammt von der Gemeinde Innervillgraten. Mit dem Kraftwerk sollen jährlich insgesamt rund zehn Gigawattstunden Strom erzeugt werden. Damit könnten rund 2.500 Haushalte versorgt werden.

Kraftwerk Innervillgraten

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In diesem Gebäude arbeiten die zwei Turbinen

Breiter Widerstand auf vielen Ebenen

Umweltschützer haben sich bis zuletzt vehement gegen das 6,8 Millionen Euro teure Kraftwerksprojekt der Gemeinde gestellt, weil ihrer Meinung nach Wasserkraftwerke und die dort besonders beworbene unberührte Natur im Gegensatz stehen. Auch Anrainer hatten gegen den Kraftwerksbau protestiert. Ein von Alpenverein und Umweltschützern in Auftrag gegebenes Gutachten war zu dem Schluss gekommen, dass die Stromausbeute um 25 Prozent niedriger sein werde als vom Land angenommen, weshalb ein öffentliches Interesse an den Kraftwerken nicht gegeben sei.

Der Umweltdachverband hatte außerdem beanstandet, dass die naturschutzrechtliche Genehmigung für das Kraftwerk abgelaufen sei – mehr dazu in Kraftwerks-Aushub laut Naturschützern illegal.

Kraftwerk Innervillgraten

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Wasserfassung an einem der Bäche

Gemeinde setzt auf Einnahmen

Der Innervillgrater Bürgermeister Josef Lusser zeigt sich mit den beiden Kraftwerken, die der Gemeinde Einnahmen bringen sollen, zufrieden. „So wie es derzeit aussieht, ist die Wirtschaftlichkeit gegeben und sind die Berechnungen, die man angestellt hat, zu 100 Prozent eingetroffen. Wir sind in der Lage, die Kosten im Rahmen zu halten. Die Kraftwerke liefern, das kann man momentan schon sagen, die Leistung, die prognostiziert ist“.