Güterzugskontrollen auf Brenner werden verstärkt

Die Polizei und die ÖBB verstärken ab Mittwoch die Kontrollen von Güterzügen auf dem Brenner. Hintergrund ist, dass Flüchtlinge zunehmend als blinde Passagiere mit Zügen von Italien über Tirol nach Deutschland unterwegs sind.

Ab 14. Dezember werden in Steinach am Brenner stichprobenartig Züge in den Nachtstunden kontrolliert. Aus Sicherheitsgründen muss während dieser Zeit der Zugsverkehr in beiden Richtungen eingestellt werden. Für den Personenverkehr soll es durch die Kontrollen grundsätzlich zu keinen Einschränkungen kommen, heißt es in einer Aussendung der Polizei.

An einem starken Werktag fahren etwa 40 Güterzüge über den Brenner durch Tirol nach Deutschland. Künftig sollen in der Nacht etwa acht bis zehn davon in Steinach kontrolliert werden. Die Kontrollen finden zum Schutz der Flüchtlinge statt, die unter lebensgefährlichen Umständen auf den Zügen sind. Außerdem soll durch die Kontrollen die Betriebssicherheit im Zugsverkehr gewährleistet werden.

Gespräche mit Italien

Das Ziel müsse es sein, dass die Züge bereits auf italienischem Staatsgebiet kontrolliert werden, sagte Landespolizeidirektor Helmut Tomac. Bis zu einer diesbezüglichen Abstimmung sollen die Kontrollen jedoch unmittelbar nach der Einreise auf österreichischem Staatsgebiet durchgeführt werden. „Ich bin aber zuversichtlich, dass wir absehbar in Koordination und Kooperation mit Italien eine bessere Lösung zur Kontrolle am Bahnhof Brenner vereinbaren können“, so Tomac weiter.

„Sollte sich Italien weigern, dann muss Österreich selbst die Initiative ergreifen und sicherstellen, dass unsere Polizei gemeinsam mit den ÖBB durchgehende Kontrollen des Güterzugverkehrs durchführt", so LH Günther Platter. Er begrüße die neuerlich verschärften Kontrolltätigkeiten, die die Tiroler Polizei mit den ÖBB durchführen werde.

Kontrollen seit Anfang Dezember

Der Tod zweier Flüchtlinge beim Entladen eines Güterzugs der Rollenden Landstraße in Wörgl Anfang Dezember löste Betroffenheit aus - mehr dazu in Zwei Tote auf Rollender Landstraße. Das dritte Opfer sei mittlerweile außer Lebensgefahr, erklärt ein Sprecher der Klinik. Der Mann sei „wach“ und liege auf der Intensivstation.

Seitdem hat die Polizei in Zusammenarbeit mit den ÖBB stichprobenartige Kontrollen in Innsbruck durchgeführt. Dabei wurden wiederholt Flüchtlinge, die unter lebensgefährlichen Umständen bei kalten Temperaturen auf Güterzügen durch Tirol reisen, entdeckt - mehr dazu in Erneut Flüchtlinge auf RoLa aufgegriffen und Wieder Menschen illegal auf RoLa unterwegs.