Gemeinsame Verpackungsanlage für Käse

Kleine Tiroler Sennereien und Milchzulieferer haben sich zusammengetan um im Zillertal eine Käseschneide- und Verpackungsanlage zu errichten. Sie sollen damit auch in Zukunft eine Chance am Markt gegen die Großen haben.

Zehn Tiroler Kleinsennereien vom Außerfern bis ins Unterland schlossen sich zur „Tirol Pack GmbH“ zusammen. Am Montag wurde die österreichweit einzigartige Initiative vorgestellt.

Bisher zum Verpacken ins Ausland

Bislang mussten die Tiroler Kleinsennereien ihren Käse zum Großteil ins Ausland schaffen, um ihn verpacken zu lassen. Auch weil die Konsumenten immer mehr nach vielen kleinen und teils sehr unterschiedlichen Produkten verlangen, erklärt Hannes Esterhammer von der Zillertaler Heumilch Sennerei. Der Konsument kaufe Scheiben oder 200-Gramm-Packungen, das sei eine riesige Herausforderung.

Gebäude auf grüner Wiese

ORF

So soll die Anlage in Schlitters aussehen

Diese vielen verschiedenen Verpackungsgrößen konnten die kleinen Tiroler Betriebe bislang nicht selbst bewerkstelligen. Das soll sich mit der neuen Käseschneide- und Verpackungsanlage ändern, die in Schlitters entsteht und an der ein Großteil der Tiroler Kleinsennereien beteiligt ist.

Vermarktung bleibt Einzelnen überlassen

Christian Kröll von der Erlebnissennerei Zillertal sagt, man habe eine GmbH gegründet. Man verpacke und schneide zusammen, jeder vermarkte aber für sich selber. Über die Zusammenarbeit statt Konkurrenzdenken freut sich Hansjörg Hirschhuber von der Bergkäserei Zillertal. Ein erster Meilenstein sei gewesen, Genossenschaften und Private an einen Tisch zu bringen. Die Generation, die jetzt in den Käsereien in den Führungsebenen sei, sei offen in die Gespräche gegangen, „das hat sehr gut funktioniert“.

1.500 Milchlieferanten im Hintergrund

Die Agrarmarketing Tirol hat die Gemeinschaftsinitiative auf den Weg gebracht, die nicht nur die Zukunft der Sennereien sichern soll. Geschäftsführer Wendelin Juen sagt, es seien 1.500 Milchlieferanten im Hintergrund von den insgesamt 4.000 in Tirol. Vor allem kleinbäuerliche Betriebe seien dabei.

17 Millionen Euro kostet die neue Verpackungsanlage der Tiroler Kleinsennereien, fünf Millionen Euro zahlt das Land Tirol. Im Herbst nächsten Jahres sollen die ersten in Tirol verpackten Käsestücke ausgeliefert werden.