Petition gegen Ende der Genuss Regionen
Egal ob Oberländer Apfel, Alpbachtaler Heumilchkäse oder Stanzer Zwetschke - rund zwei Dutzend Zusammenschlüsse firmieren in Tirol unter dem Titel „Genuss Region Österreich“. Insgesamt 261 Tiroler Gastronomiebetriebe stehen für diese Genussregion und beziehen von dort ihre Produkte, beliefert werden sie von 175 Produktionsbetrieben. Österreichweit gibt es derzeit 116 „Genuss Regionen“.
Jetzt drohe das Ende des Erfolgsmodells, sagt Bauer und Zulieferer Andreas Giner: „Wir haben schon jetzt sehr viele Kontrollen und Unterlagen, die wir ausfüllen müssen. Wir befürchten, dass wir dadurch noch mehr Aufwendungen haben.“
Kunden an Marke gewöhnt
Mit rund 300.000 Euro pro Jahr wird das Modell der „Genuss Region“ derzeit unterstützt. Rasch und unkompliziert seien Projekte ermöglicht und finanziell unterstützt worden. Künftig soll das Modell „Genuss Region“ verschwinden und durch das „Netzwerk Kulinarik“ ersetzt werden. Produzent Josef Norz ist verärgert und kündigt Widerstand an. Gerade für viele kleine Betriebe sei die „Genuss Region“ ein Vorteil gewesen, da es eine „tolle Marke“ war, zu der die Kunden bereits einen Bezug aufgebaut haben. „Wir hoffen, dass die Marke weiter bestehen bleibt, weil sich der Kunde sonst im Stich gelassen fühlt“, so Norz.
Auch der kleinstrukturierten bäuerlichen Landwirtschaft in Tirol gehe es damit an den Kragen, glaubt Andreas Giner. „Es hängen so viele kleine landwirtschaftliche Betriebe dran, die ihr ganzes Know-How in die Genuss Region gesteckt haben. Wenn wir das Projekt sterben lassen, würde sehr viel Landwirtschaft in Tirol verloren gehen.“ Es wird auch befürchtet, dass hart erarbeitete Qualitätsstandards künftig verloren gehen. Tirols Vertreter wollen gegen diese Umstrukturierung mobil machen und haben eine Unterschriftenaktion initiiert.