Euregio-Chefs gegen Alemagna-Autobahn

Die drei Landeschefs der Euregio Tirol-Südtirol-Trentino haben sich am Mittwoch gegen neue Transitachsen durch die Alpen ausgesprochen. Dafür sollen Schüler und Studenten künftig günstig die Öffis der drei Regionen nutzen können.

Der Ausbau der „Alemagna“, die den Großraum Venedig mit dem Großraum München verbinden würde, „ist der absolut falsche Weg“, meinte Tirols LH Günther Platter (ÖVP) nach einer Sitzung des Europäischen Verbunds für territoriale Zusammenarbeit (EVTZ) im Trentino.

„Wir werden dies mit all uns möglichen Mitteln unterbinden und alle Hebel in Bewegung setzen“, so Platter. Eine neue Transitachse würde den Verkehr in der Europaregion massiv steigern, insbesondere Osttirol würde vom Transitverkehr überrollt. „Eine solche Maßnahme steht nicht nur im Gegensatz zu unserem Credo von der Entlastung der Bevölkerung - sie steht auch in Widerspruch zur Alpenkonvention“, so Platter und seine Amtskollegen Arno Kompatscher (Südtirol) sowie Ugo Rossi (Trentino).

„Euregio-Pass“–App für digitales Reiseticket

Aufgegriffen haben die drei Landeshauptleute auch den Trentiner Vorschlag, wonach sich SchülerInnen und StudentInnen der Europaregion Tirol, Südtirol und Trentino bald noch einfacher innerhalb der drei Landesteile mit den öffentlichen Verkehrsmitteln bewegen können. Die Idee dahinter: Über eine mobile App sollen sich Schülerinnen und Studierende, die bereits im Besitz einer Dauerfahrkarte im eigenen Land sind, eine digitale Fahrkarte ohne zusätzliche Kosten auch für die anderen Landesteile herunterladen können. Das Projekt befindet sich in Ausarbeitung, das Ziel ist, „dass die jungen Menschen aus der Europaregion die Landesteile unkompliziert kennenlernen und erleben können“, erklärte LH Platter.