WK-Betriebsausflug wird Fall für AK

Ein Betriebsratsausflug der Wirtschaftskammer (WK) für 230 Mitarbeiter ist ins Wasser gefallen. Das beauftragte Salzburger Reisebüro geriet in Zahlungsschwierigkeiten. Nun hat der WK-Betriebsrat die Arbeiterkammer (AK) um Hilfe gebeten.

Alle vier Jahre organisiert die Vertretung der WK-Angestellten einen Ausflug, erklärte Betriebsratsobmann Thomas Geiger. Diesmal hätte es Dublin werden sollen.

Betriebsrat: „War nicht vorhersehbar“

230.000 Euro sind für die Chartermaschine, Hotels, Ausflüge und Verköstigung bereits überwiesen worden. Dass das Salzburger Reisebüro pleiteging, habe man nicht ahnen können, so der Betriebsrat: „Es war überhaupt nicht ersichtlich, dass das Reisebüro in finanziellen Schwierigkeiten wäre. Wir haben letzten Montag, fünf Tage vor Abflug, einen dramatischen Anruf erhalten, wonach die Reise nicht mehr durchgeführt werden kann, weil das Reisebüro einen Liquiditätsengpass hat und von der Bank kein Geld mehr bekommt. Wir hätten 80.000 Euro zusätzlich zahlen müssen, damit die Maschine in Innsbruck überhaupt abheben kann.“

Angestellte sind enttäuscht

Auf das Salzburger Reisebüro sei man im Zuge einer Ausschreibung gestoßen. Unter zehn Reisebüros habe das aus Salzburg das beste Angebot gelegt. Dazu habe es schon aus der Vergangenheit Erfahrungswerte mit diesem Reisebüro gegeben.

An einen Alternativausflug sei derzeit aber nicht zu denken. Die Enttäuschung bei Angestellten und Betriebsrat sei groß, so Geiger: „Es hat Selbstbehalte in beträchtlicher Höhe gegeben, die die Mitarbeiter direkt an den Betriebsrat geleistet haben.“

Unklarheit über Rückerstattung

Wie hoch die Chancen sind, dass der Betriebsrat sein Geld zurückbekommt, hänge von der Bankgarantie ab, die das Reisebüro laut Gesetz zur Absicherung von Kundenansprüchen hinterlegt haben muss, erklärte Andreas Kröll, Sprecher der Reisebüros in der Tiroler Wirtschaftskammer.

Dass ausgerechnet ein Salzburger Unternehmen die Reise der Tiroler organisieren sollte, verstehe er nicht: „Man sieht halt wieder einmal, wenn man nur auf ‚billig, billig‘ schaut, damit es einen Groschen weniger kostet, dann kommen solche Dinge heraus. Ich verstehe nicht, dass man sich nicht an ein Tiroler Reisebüro gewandt hat.“

AK um Hilfe gebeten

Der Betriebsrat der WK Tirol hat sich Hilfe bei der AK gesucht. Diese wird die Rechtsvertretung der WK-Angestellten im anstehenden Rechtsstreit übernehmen. Das sei gelebte Sozialpartnerschaft, meinte Betriebsratsobmann Geiger.