Frostnacht setzte Obst und Gemüse zu

Die kalte Nacht auf Donnerstag hat in Tirols Landwirtschaft erhebliche Schäden verursacht. Wenn auch nicht im selben Ausmaß wie in Ostösterreich, so ist doch sowohl im Obst- als auch im Gemüseanbau mit Ausfällen zu rechnen.

Temperaturen unterhalb der Marke von minus zwei Grad sind für Obsbtblüten und diverse Gemüsesorten unverträglich. Zuchini- und Gurkenpflanzen hätten trotz Vliesabdeckung die Frostnacht nicht überlebt, sagte Josef Schirmer, Obmann der Tiroler Gemüsebauern. Hier gebe es zum Teil Totalausfälle. Nichts anhaben konnte der Frost zum Glück den Millionen Salatpflanzen. Hier sei man anders als der Osten Österreichs mit einem blauen Auge davon gekommen, so Schirmer.

Obstbau Frostschutzbregnung Feuer

Reinhard Egger/LLK Tirol

Bei Regina Norz in Thaur wurden die Obstbäume beregnet. Durch das Gefrieren des Wassers auf den Blüten wird schützende Kristallationswärme freigesetzt.

Bis zu 90 Prozent Ausfälle im Obstbau

Wesentlich größere Schäden sind bei Tirols Obstbauern zu erwarten. Vor allem dort, wo Obstanlagen nicht frostschutzberegnet wurden, gebe es Ausfälle von bis zu 90 Prozent, sagte der für Obstbau zuständige Clemens Böck von der Landeslandwirtschaftskammer Tirol. Betroffen davon seien sowohl Kirsch- und Marillenblüte als auch Zwetschken- und Apfelblüte. Beim Steinobst seien zudem Folgeschäden nicht ausgeschlossen, so Böck.

Obstbau Frostschutzbregnung Feuer

ZOOM.TIROL

In dieser Anlage in Weer hat ein Bauer vergangene Nacht versucht, mit Lagerfeuern die blühende Bäume vor dem Frost zu schützen. Irrtümlich alarmierte ein Anrainer die Feuerwehr.

Kaum Betriebe gegen Frost versichert

Während gerade im erwerbsmäßigen Obstbau nahezu alle Betriebe gegen Hagelschlag versichert sind, haben nur die wenigsten eine Versicherung gegen Frostschäden. Das liegt laut Norbert Jordan von der österreichischen Hagelversicherung auch daran, dass derartige Frostereignisse in den letzten Jahren ausgeblieben sind.

Für heuer sind weitere Frostnächte nicht ausgeschlossen, auch wenn die kommenden Tage eine leichte Erwärmung bringen. Aber die Zeit der Eisheiligen stehe Anfang Mai auch noch bevor, geben die Experten zu bedenken.

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