Plattform erhebt Vorwürfe gegen Traglufthalle

Mehr als 200 Flüchtlinge sind in der Traglufthalle in Hall derzeit untergebracht. Die Plattform Bleiberecht erhebt jetzt den Vorwurf, die Situation in der Halle soll gesundheitsschädlich sein. Die Betreiber weisen das zurück.

Von „untragbaren Zuständen“ spricht die Organisation „Plattform Bleiberecht“ am Freitag in einer Aussendung. Die Traglufthalle in Hall soll gesundheitliche Folgen für die dort lebenden Menschen mit sich bringen: ein hoher Geräuschpegel und damit verbunden wenig Schlaf, trockene Luft, viele Krankheitsfälle bei den Flüchtlingen und auch kranke Angestellte.

Gehörprobleme unabhängig von Hallen-Luft

Beim Betreiber, den Tiroler Sozialen Diensten (TSD), erklärte Georg Mackner, das stimme nicht, es gäbe keine erhöhten Krankheitsfälle in der Halle. Zwei Angestellte hätten zwar mit Gehörproblemen zu kämpfen, einen Zusammenhang mit der Halle hätten Mediziner aber nicht feststellen können. Der Geräuschpegel in der Halle sei zwar eine Herausforderung, aber gut bewältigbar.

Baur: „Als Notunterkunft zumutbar“

Die zuständige Landesrätin Christine Baur (Grüne) beruft sich in ihrer Reaktion auf ein Gutachten der Landessanitätsdirektion. Das Gutachten habe bereits im Vorfeld festgestellt, dass Traglufthallen für Menschen gesundheitlich unbedenklich seien, vor drei Tagen wurde das vor Ort noch einmal überprüft. Baur betonte auch, Besuche vor Ort und Gespräche hätten sie überzeugt, dass Traglufthallen nicht das Beste seien, aber als Notunterkünfte den Menschen zumutbar. Auch bei der Stadt Hall kennt man die Vorwürfe. Vizebürgermeister Werner Nuding (ÖVP) sagte gegenüber ORF Radio Tirol, die Vorwürfe seien bereits an die Tiroler Sozialen Dienste weitergeleitet worden.

Auch gegen die zweite, noch nicht fertiggestellte Traglufthalle in Mühlau gibt es Proteste. Die Interessengemeinschaft plant dazu am 2. April eine Demonstration, und fordert in einem Postwurf kleinere Einheiten für Flüchtlinge in ganz Tirol.