Bergführer fand Mann in Spalte

Auf der Wildspitze in den Ötztaler Alpen verdankt nach einem Spaltensturz am Freitag ein Tourengeher einem zufällig vorbeikommenden Bergführer sein Leben. Der Bergführer hatte den Mann in einer Spalte entdeckt.

Der allein gehende Mann war am Westgrat auf 3.700 Meter Seehöhe unbemerkt in eine Gletscherspalte gestürzt. Gegen 12.00 Uhr entdeckte der vorbeikommende Bergführer den Verunfallten, als er beim Skidepot in eine Spalte schaute.

Wildspitze

Polizei

Die Unfallstelle unterhalb des Nordgipfels

Der Mann wurde von Bergführern und der Bergrettung aus der Spalte geholt. Er wurde vom Rettungshubschrauber in den Schockraum der Klinik Innsbruck geflogen. Nach Angaben der Innsbrucker Klinik von Freitagnachmittag schwebt der Mann in akuter Lebensgefahr. Der Mann war stark unterkühlt, möglicherweise könnte ihm diese starke Unterkühlung aber das Leben gerettet haben. Bei dem Mann handelt es sich um einen 47-jährigen in Tirol lebenden Deutschen.

Dramatische Rettungsaktion

Der Bergführer Alfred Schrott aus Jerzens, der den Mann entdeckte, schilderte am Freitagnachmittag gegenüber dem ORF Tirol die dramatischen Minuten am Gletscher.

Er habe gerade eine Tour mit einem deutschen Gast unternommen, als er im Bereich einer Randkluft ein ihm frisch erscheinendes Loch gesehen habe. Er habe sich dann in die Spalte abgeseilt, wo er in zwölf Metern Tiefe den Mann stecken gesehen habe. Anfangs habe er mit dem schwer Verletzten noch reden können, in der engen Spalte habe er aber nicht bis zu ihm vordringen können. Inzwischen seien Bergretter und weitere Bergführer an der Unfallstelle eingetrofffen, ein „sehr sehr schlanker“ Bergführerkollege habe dann die Hand des Spaltenopfers zu fassen bekommen und so habe man ihn herausbekommen, erzählt Alfred Schrott. Der aus der Spalte Geborgene sei dann aber kaum mehr ansprechbar gewesen.