Zirl: Plakatstreit zweier bürgerlicher Listen

In Zirl sind wenige Tage vor der Gemeinderatswahl Plakate der wahlwerbenden Orts-ÖVP verschwunden. Bürgermeisterkandidatin Iris Zangerl-Walser vermutet dahinter eine Aktion des amtierenden Bürgermeisters Josef Kreiser. Dieser bestreitet.

„Zukunft Zirl“ nennt sich die Liste der ÖVP in Zirl. Deren Spitzenkandidatin, die sich auch für das Amt des Bürgermeisters bewirbt, ist Iris Zangerl-Walser, die Ehefrau des Arbeiterkammerpräsidenten Erwin Zangerl (ÖVP). „Zirl aktiv“ heißt die Liste des amtierenden Bürgermeisters Josef Kreiser, der ÖVP-Ortsparteiobmann ist.

Wahlplakate

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Zwei, die sich der Wahl des Bürgermeisters stellen.

Plakate als Verkehrsbehinderung

Vergangene Woche hat Zangerl-Walser Anzeige erstattet. Fünf Wahlplakate ihrer Fraktion, die im Dorf angebracht waren, seien verschwunden. Wie sich bald herausstellte, wurden sie vom Bauhof abmontiert, weil sie angeblich verkehrsbehindernd aufgestellt waren. Man habe, so Zangerl-Walser, die Plakate und Pappfiguren neu angebracht, dennoch seien wenige Tage später weitere zehn Sujets aus den Straßen verschwunden.

Zangerl-Walser vermutet hinter der Aktion eine Weisung ihres Konkurrenten, des amtierenden Bürgermeisters. Dieser gab sich aber auf ORF-Anfrage ahnungslos. Er habe zwar von der Demontage der Plakate gehört, aber das sei allein Sache des Bauhofs, er mische sich in Verwaltungssachen nicht ein. Eine Weisung habe er jedenfalls nicht erteilt.

Es geht um die Sicherheit

Der Bauhof muss auf jeden Fall tätig werden, auch wenn der Hinweis von der politischen Konkurrenz kommt. Es gibt genaue Vorschriften. Wenn etwa Plakate eben verkehrsbehindernd aufgestellt sind, oder Mütter mit ihren Kinderwagen einen Bogen um Plakatständer machen müssen. In Zirl dürften die Nerven wenige Tage vor der Gemeinderatswahl blank liegen. Dass beide Listen - „Zirl aktiv“ und „Zukunft Zirl“ - aus einem, eben dem ÖVP-Stall kommen, scheint ausgeblendet.

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