Zirl: Zwei sind einer zu viel für FPÖ

Bei der Tiroler FPÖ zeigt man sich stolz darauf, bei den bevorstehenden Gemeinderatswahlen in so vielen Gemeinden wie noch nie zuvor anzutreten. Dass in Zirl aber gleich zwei Listen als Freiheitliche antreten wollen, ist der Landespartei zu viel.

Für die Tiroler FPÖ kann es nur eine freiheitliche Liste bei den Gemeinderatswahlen in Zirl geben - die Liste der örtlichen FPÖ-Chefin Margit Gastl mit der Bezeichnung „FPÖ Zirl - Zirler Freiheitliche“.

Langjähriger FPÖ-Ortsparteiobmann

Zusätzlich ist allerdings kurz vor Fristende noch eine zweite Liste eingereicht worden - die „Freiheitliche Partei - Gemeindrat Ing. Hans Hochrainer“. Listenführer Hans Hochrainer sitzt schon seit vielen Jahren für die Freiheitlichen im Zirler Gemeinderat, vor einem Jahr ist er allerdings als Ortsparteiobmann abgewählt worden. Warum er nicht als Freiheitlicher antreten dürfe, kann Hochrainer nicht verstehen: „Ich bin auch das letzte Mal als FP Zirl ins Rennen gegangen, das hat die Partei überhaupt nicht gestört. Warum soll ich mit dem Namen, mit dem ich in Zirl bekannt bin, nicht mehr kandidieren?“

Abwerzger: „Es besteht Verwechslungsgefahr“

Die FPÖ sieht dies anders. Sie hat Hochrainer nach eigenen Angaben noch gewarnt und jetzt mit einem Parteiausschluss reagiert. FPÖ-Landesobmann Markus Abwerzger kündigt weitere Konsequenzen an: „Hier besteht Verwechslungsgefahr. Wir werden uns überlegen, allenfalls eine Wahlanfechtung zu machen. Darauf kann sich Zirl schon einstellen. Auf der anderen Seite ist der Name ‚Freiheitliche Partei‘ geschützt. Das Beispiel haben wir vor kurzem auch in Salzburg gehabt, wo auch jemand geglaubt hat er könne unter ‚Freiheitliche Partei Salzburg‘ antreten. Das ist ihm untersagt worden. Wenn Herr Hochrainer diese Zivilrechtsstreitigkeiten in Kauf nimmt, dann ist das seine Sache, es kann sehr ins Geld gehen.“

Die Wahlbehörde allerdings hat vorerst einmal beide Listen zugelassen. Die erste Entscheidung im Match zwischen den zwei „freiheitlichen“ Listen in Zirl treffen also die Wähler am 28. Februar.