Krebstherapie wird personalisierter

Die Behandlung und Betreuung von Krebspatienten in Tirol soll künftig individueller und personalisierter gestaltet werden. Die Medizin Universität und die tirol kliniken haben dafür jetzt ein eigenes Kompetenzzentrum gegründet.

Forschung und Betreuung sollen damit enger und nach einheitlichen Standards zusammenarbeiten. Die Patienten sollen so schnell als möglich von neuesten Erkenntnissen bei der Theraphie profitieren. Derzeit werden in Tirol 34.000 Patienten mit einer Krebserkrankung beziehungsweise einem bösartigen Tumor betreut.

Trotz sehr guter Erfolge steigt die Zahl der Erkrankten. Die Gründe dafür sind eine höhere Lebenserwartung der Patienten, aber auch ein Anstieg an Lungenkrebserkrankungen, vor allem bei Frauen.

Frühe Diagnose und zielgerichtete Behandlung

Ziel des kürzlich gegründeten Kompetenzzentrums ist, dass die stetig voranschreitenden Forschungsergebnisse rasch in der Diagnose und Therapie von Krebserkrankungen umgesetzt werden können.

Sendungshinweis:

Univ.-Prof. Dr. Günther Gastl, Direktor der Klinik für Innere Medizin ist zu Gast in Tirol Heute, ORF2, 19.00 Uhr.

Ein Stichwort lautet personalisierte Krebstherapie: Molekulargenetische Untersuchungen hätten ergeben, dass unterschiedliche Tumore bei unterschiedlichen Patienten auch immer anders reagieren, so Gustav Fraedrich, Vizerektor der Medizin Universität Innsbruck. Dadurch könne ein viel patientenindividuelleres Behandlungsschema erstellt werden.

Zentrale Anlaufstelle für Patienten

Bereits etabliert ist ein sogenanntes Tumorboard, also eine Gruppe von Ärzten entscheidet über die beste Therapieform. Es soll eine gemeinsame Ambulanz geben als Anlaufstelle für alle Tumorpatienten, die komplexere Behandlungen benötigen und eine fachübergreifende Tagesklinik für Patienten, die eine Chemotherapie machen müssen, sagt Wolfgang Buchberger, der medizinische Direktor der tirol kliniken. Darüber hinaus wird eine enge Kooperation mit allen onkologisch tätigen Krankenhäusern in Tirol, Südtirol und Vorarlberg angestrebt.

Ende 2017 mit dem Vollausbau der Inneren Medizin an der Klinik soll das Comprehensive Cancer Center Innsbruck auch über die notwendigen Räume verfügen.