Platter will Grenzen möglichst nicht schließen

Sollte Deutschland aufgrund des anhaltenden Flüchtlingsstroms die Grenzen zu Österreich schließen, so wird Österreich folgen. Dies meinte LH Günther Platter (ÖVP) am Rande der Regierungspressekonferenz am Dienstag in Innsbruck.

Eine Schließung der Grenzen könne keinesfalls das Ziel sein. „Deutschland und Österreich müssen in dieser Frage auf alle Fälle einen gemeinsamen Weg gehen“, meinte Platter zur Kritik des bayrischen Ministerpräsidenten Horst Seehofer (CSU). Dieser hatte Österreich eine mangelnde Koordination des Flüchtlingszustroms an der ost- und südostbayerischen Grenze vorgeworfen - mehr dazu in Österreich und Bayern im Clinch (news.ORF.at).

Ein Schließen der Tore auf deutscher Seite wäre untragbar, sagte Platter. „Wenn Bayern tatsächlich zu macht, hätten wir pro Tag tausende neue Flüchtling, das wäre für Österreich allein nicht bewältigbar“. Das Ziel müsse sein, die Flüchtlinge an den EU-Außengrenzen unterzubringen und anschließend an alle Staaten der europäischen Union zu verteilen.

Täglich bis zu 500 Flüchtlinge in Kufstein

Durch das Aufbauen von Grenzen sei das Thema jedenfalls nicht bewältigbar, so Platter. „Auch wenn die FPÖ irgendwo in der Regierung sitzt, wird deshalb kein einziger Flüchtling weniger nach Österreich kommen“, meinte Platter.

Angesprochen auf die Situation in Tirol meinte Platter, dass derzeit in Kufstein bis zu 500 ankommende Flüchtlinge pro Tag registriert werden. Diese würden sich jedoch nie lange dort aufhalten, sondern innerhalb weniger Stunden weiter nach Deutschland ziehen.