Spectre-Dreh hat 100 Mio Euro Werbewert

Der Dreh für den James Bond Film „Spectre“ hat für Tirol einen geschätzten Werbewert von 100 Millionen Euro. Die Dreharbeiten hätten Tirol zusätzlich 8,9 Millionen eingebracht, hieß es am Freitag von der Tirol Werbung.

Vor dem Start des neuen James-Bond-Abenteuers „Spectre“ hat Tirols oberster Werber Josef Margreiter die Dreharbeiten in den hiesigen Gefilden als „Ritterschlag“ für das Filmland Tirol bezeichnet. Die Verbindung mit einer der „stärksten Filmmarken“ der Welt habe „höchst erfreuliche wirtschaftliche und mediale Effekte“ gebracht, meinte Margreiter auf Anfrage der APA.

2.000 Medien berichteten über Dreharbeiten

Ein Kommunikationsexperte habe den Werbewert, der durch die Dreharbeiten generiert wurde, auf 100 Millionen Euro geschätzt. Bis zum Ende der Dreharbeiten im Februar berichteten mehr als 2.000 Print- und Onlinemedien weltweit über die Filmproduktion in Sölden und Obertilliach. Das entspricht der Medienbeobachtungsplattform „Meltwater“ zufolge einer Gesamtauflage von rund 2,8 Milliarden, erklärte der Chef der Tirol Werbung.

Daniel Craig trägt Snowline Spikes

APA/EXPA/Johann Groder

Beim Dreh in Osttirol

Zudem sei der von der Produktionsfirma ins Netz gestellte Kurzfilm „Behind the scenes“ von den Dreharbeiten zu „Spectre“ in Sölden und Obertilliach allein bis März 2,3 Millionen Mal gesehen worden. „Um die große Aufmerksamkeit rund um den Filmstart von ‚Spectre‘ zu nutzen, setzen wir mit ‚Tirol ist großes Kino‘ eine der größten Sonderkampagnen der vergangenen Jahre mit einem Gesamtetat von rund 800.000 Euro um“, betonte Margreiter. Die Palette werde von Plakatwerbung bis zu Onlineplatzierungen reichen.

Kinospots der Tirol Werbung

Eine zentrale Aktivität seien dabei Kinospots, die in zahlreichen Städten Europas ausgestrahlt werden sollen. Mit ihnen will die Tirol Werbung mehr als vier Millionen Menschen erreichen, veranschaulichte Margreiter: „Außerdem nehmen wir das Thema natürlich prominent in unsere vielfältigen Kommunikationskanäle mit“. Durch die Dreharbeiten ergebe sich auch für die Zukunft ein „großes, filmtouristisches Potenzial“ - insbesondere für die Drehorte im Ötztal und in Osttirol, meinte Margreiter.

Jakob Falkner (Jack Falkner)

ORF

Jack Falkner in James-Bond-Manier

Falkner: Dreh ist Eintrittskarte

Jakob (Jack) Falkner, Geschäftsführer der Söldener Bergbahnen, bezeichnete die „Spectre“-Dreharbeiten als „Eintrittskarte für neue Märkte“, nicht nur für den Wintersportort sondern für das gesamte Ötztal. Unter anderem könne etwa der britische Markt stärker bearbeitet werden. „Der Return on Investment im Marketingbereich wird sehr, sehr hoch sein“, zeigte sich Falkner am Freitag bei einer Pressekonferenz in Sölden überzeugt. In puncto möglicher künftiger Kooperationen, die sich als Folge des Films ergeben könnten, hielt sich der Geschäftsführer aber bedeckt.

Neben dem Werbewert und der internationalen Aufmerksamkeit hatten sich bereits die Dreharbeiten laut Tirol Werbung mit 8,9 Millionen Euro produktionsbedingten Ausgaben, also etwa für Unterkunft, Verpflegung, Transport und Mieten in Tirol zu Buche geschlagen. Insgesamt wurden an den 31 Tiroler Drehtagen 30.000 Nächtigungen durch Cast und Crew verzeichnet, hieß es.

Sommersaison: Rekord bei Ankünften

Am Freitag zog die Tirol Werbung auch Bilanz über die Sommersaison. Die Bilanz von Mai bis September 2015 weist für den Tiroler Tourismus einen Zuwachs bei den Nächtigungszahlen und das beste Ergebnis bei den Ankünften seit Beginn der Aufzeichnungen aus. Die Sommernächtigungen stiegen 2015 im Vergleich zum Vorjahr um 4,6 Prozent auf 17,8 Millionen. Die Ankünfte stiegen um 9,5 Prozent auf 4,8 Millionen. Dies bedeutet den höchsten Wert im langfristigen Vergleich. Die durchschnittliche Aufenthaltsdauer ging im Vergleich zum Vorjahreszeitraum von 3,9 Tagen auf einen neuen Tiefstwert von 3,7 Tagen zurück.

Starker Zuwachs bei Gästen aus China

Tirol erzielte bei Gästen aus den wichtigsten Märkten durchwegs Zuwächse. Insbesondere die Steigerungen am Hauptmarkt Deutschland fielen deutlich aus. Das in absoluten Zahlen drittstärkste Plus bei den Übernachtungen hinter Deutschland (+293.000) und Niederlande (+87.000) kommt aus China. Die Übernachtungen chinesischer Gäste wuchsen um 84.000 (+72,3%) auf 200.000, die Ankünfte um 79.000 (+73,4%) auf 188.000. Ein Hauptgrund für diese rasante Steigerung ist das Wachstum der Mittelschicht in China und die damit verbundene Zunahme an Auslandsreisen. Auch die verstärkten Marktaktivitäten machen sich positiv bemerkbar.

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