Protestfahrt für Erhalt der Militärmusik

Rund 50 Mitglieder des Tiroler Blasmusikverbandes sind Dienstagfrüh per Bahn nach Wien gefahren, um dort an einem „Sympathiekonzert“ für den Erhalt der Militärmusik teilzunehmen. Anlass für den Protest sind die Einsparungspläne der Bundesregierung.

Geplant ist, die Militärmusikkapellen in den Bundesländern von jeweils 47 auf 20 Musiker zu reduzieren. Auf diese Weise sollen sieben Millionen Euro eingespart werden. Dagegen wollen die Blasmusikanten am Dienstag in Wien ein Zeichen setzen. Das Sympathie-Konzert auf dem Ballhausplatz hat um 11.00 Uhr begonnen, vor dem Parlament wird ab 13.30 Uhr aufgespielt. Michaela Mair vom Tiroler Blasmusikverband sagt, man wolle mit Musik ein Zeichen setzen für die Militärmusik und gegen diese sinnlose Sparmaßnahme. "Obwohl man meiner Ansicht nach nicht wirklich von einer Sparmaßnahme reden kann, wenn man bedenkt, dass neun Militärmusikkapellen nur 0,6 Prozent des gesamten Heeresbudgets ausmachen“, so Mair.

Michaela Mair vom Blasmusikverband, Nationalratsabgeordneter Karlheinz Töchterle

ORF/Böhmer

Michaela Mair vom Tiroler Blasmusikverband mit Nationalratsabgeordnetem Karlheinz Töchterle, der als Mitglied einer Blasmusikkapelle die Protestfahrt unterstützt

Die Militärmusikkapellen seien wichtige Ausbildungsstätten für die Musikkapellen im ganzen Land. "Die zeremoniellen Abläufe, das Erlernen des Repertoires und der Interpretation der österreichischen Musik – dafür gibt es nur eine Schule, und das ist die Militärmusik“, sagt Mair gegenüber dem ORF.

Töchterle: Gute Musik braucht starke Formation

Nationalratsabgeordneter Karlheinz Töchterle unterstützt die Protestfahrt und betont, dass es stärkere Formationen brauche, um gute Marsch- und Tanzmusik zu spielen. „Die könnte man durch Präsenzdiener bilden, die oft schon sehr gut ausgebildet sind. Vielleicht ist die Militärmusik dann nicht so perfekt wie sie derzeit ist, aber nach ein paar Wochen des intensiven Zusammenspiels würde man den Unterschied kaum hören. Und man könnte noch mehr junge Leute mit einer guten Marschausbildung in die Regionen entlassen. Ein bisschen Kaderpersonal wird es sicher brauchen, aber das meiste könnten Präsenzdiener abdecken, die eventuell ein bisschen länger verpflichtet werden können“, so Töchterle.

Der Blasmusikverband Tirol hat auch Unterstützungsunterschriften für den Erhalt der Militärmusik in voller Stärker gesammelt. Diese sollen mit weiteren Unterschriften in Wien überreicht werden.

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