Holzer: Wurde wieder zurückgepfiffen

Der blinde Osttiroler Bergsteiger Andy Holzer ist wieder zurück in Österreich. Gegenüber dem ORF Tirol erzählte er, wie er das Erdbeben im Himalaya erlebte. Dass er am Mount Everest ein zweites Mal „zurückgepfiffen“ wurde, sieht er als Schicksal. Der Everest fasziniere ihn aber noch immer.

Nach dem verheerenden Erdbeben in Nepal sperrten die chinesischen Behörden den Berg. Damit scheiterte auch Holzers zweiter Anlauf einer Everest-Besteigung - mehr dazu in Holzer bricht Everest-Expedition ab. Dass nun schon seine zweite Expedition gescheitert ist, sieht er als Schicksal. „Vielleicht ist es sogar etwas Besonderes, wenn man zwei Mal am Everest nicht einmal die Steigeisen anziehen darf. Wir sind immer genau so weit gekommen, wo die Grenze war und es richtig zur Sache geht. Genau dort ist man immer zurückgepfiffen worden.“

Andy Holzer

ORF

Andy Holzer zeigt seiner Frau auf einem Relief die Route, die er von China aus auf den Mount Everest nehmen wollte.

Andy Holzer befand sich mit seinem Team im Anmarsch zum Everest auf ca. 6.000 Metern Seehöhe, als die Erde auch unter seinen Füßen zu beben begann. Es war so etwas von mystisch und eigenartig - und plötzlich hat die Koordination nicht mehr gestimmt. Wo ich mit dem rechten Fuß hingestiegen bin, ist alles weggeschwommen - wie auf einer Lawine.“ Dann habe man in einer Entfernung von 150 Metern schon eine riesige Steinlawine abgehen gehört.

Ein Witz im Verhältnis zum Leid anderer

Andy Holzer war am nördlichen Anstieg zum höchsten Berg der Welt. Erst später erfuhr er vom Erdbeben in Nepal auf der Südseite des Mount Everest. „Wenn ich überlege, was andere Menschen mit dem schrecklichen Erdbeben verloren haben und zu tun haben, dann ist das einfach ein Witz im Verhältnis zu dem, was ich anscheinend verloren hätte.“

Bereits im Vorjahr musste Holzer von Nepalesischer Seite abbrechen, weil eine Lawine zwölf Sherpas getötet hatte. Ob es einen dritten Versuch geben wird, ist fraglich. Nächstes Jahr werde er es nicht schon wieder probieren, aber der Everest sei eine faszinierende Geschichte.

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