Geldtransport-Coups in Kriminalgeschichte

Der Coup bei der Innsbrucker Geldtransporterfirma reiht sich in eine Serie spektakulärer Verbrechen auf Geldtransporter in der jüngeren Tiroler Kriminalgeschichte. In den vergangenen 20 Jahren gab es sechs Aufsehen erregende Coups. Einige davon sind nach wie vor ungeklärt.

Im Februar 2006 stehlen Unbekannte am Faschingsdienstag vor einem Innsbrucker Einrichtungshaus im Stadtteil Amras aus einem Geldtransporter rund eine Million Euro. Die Bediensteten der Werttransportfirma stellen den Geldtransporter an der Ostseite des Gebäudes ab und lassen entgegen der Vorschriften das gepanzerte Fahrzeug unbeaufsichtigt. Als die beiden Angestellten nach vier Minuten zum Fahrzeug zurückkehren, bemerken sie die geöffnete Schiebetür und das Fehlen des Geldes.

Komplizen für Überfall eingeschult

Im April 2008 sorgt der Diebstahl zweier Werttransportfahrzeuge des Paketpostamtes in Hall in Tirol für Aufsehen. Ein 40-jähriger Tiroler schult im Vorfeld seine drei Komplizen für den Diebstahl ein und übergibt ihnen sämtliche Schlüssel und Codes für die Transporter. Zwei Wochen später werden die Täter geschnappt und die Beute zur Gänze sicher gestellt.

365.000 Euro bei Botenfahrt verschwunden

Bei einer Botenfahrt ins Zillertal verschwinden im März 2012 365.000 Euro aus dem Geldtransporter einer Innsbrucker Sicherheitsfirma. Der 26-jährige Fahrer gibt an, dass ihm der Geldschwund erst in der Zentrale des Spezialunternehmens aufgefallen sei. Wenige Wochen später gerät der Fahrer ins Visier der Ermittler - mehr dazu in Coup: Fahrer im Visier. Ein gutes halbes Jahr später wird der 26-Jährige, der stets seine Unschuld beteuerte, schließlich verurteilt - mehr dazu in Geldtransporter-Prozess: 20 Monate für Fahrer. Das Geld bleibt verschwunden.

Im Juni 2013 wurde ein Geldbote mit einer Schreckschusspistole im Hinterhof einer Lebensmittelfiliale in Innsbruck angeschossen. Der Täter flüchtete mit einem silbernen Geldkoffer - mehr dazu in Geldbote bei Überfall angeschossen.

Filmreifer Überfall - Täter geben sich als Zivilstreife aus

Am 14. Februar 2014 kommt es in Hall in Tirol zu einem filmreifen Raubüberfall auf einen Geldtransporter. Die drei Täter geben sich als Zivilstreife aus und zwingen den Geldboten zu einem Halt auf einem Parkplatz an der Inntalautobahn (A 12). Dann bedrohen sie den Lenker mit einer Faustfeuerwaffe, fesseln und legen ihn am Innufer ab. Anschließend machen sie sich mit der Beute aus dem Staub - mehr dazu in Phantombild nach Überfall auf Geldtransporter.

Lenker als Geisel von Brüderpaar und Vater

Am 15. Mai 2014 überfallen zwei vorerst Unbekannte überfallen einen Geldtransporter in Innsbruck. Das bewaffnete Duo nimmt den Lenker des Wagens als Geisel und sperrt ihn im Transportraum ein. Nach mehrmaligen vergeblichen Versuchen, lassen sie von dem Vorhaben ab und machen sich aus dem Staub. Wenige Tage später werden zunächst ein Brüderpaar und danach der Vater festgenommen. Das Trio landet schließlich vor dem Richter und wird im November zu Haftstrafen verurteilt - mehr dazu in Vater und zwei Söhne verurteilt.