Land warnt vor Engagement bei Kraftwerk

Das Land warnt die Gemeinden Virgen und Prägraten in einem Schreiben davor, sich für das Projekt Kraftwerk Obere Isel finanziell zu engagieren. Das Projekt sei nicht zur Weiterverfolgung zu empfehlen. Die Bürgermeister der Gemeinden wollen das Projekt aber weiter betreiben.

Anfang November ist den Gemeindestuben von Virgen und Prägraten in Osttirol ein Schreiben des stellvertretenden Landesamtsdirektors Dietmar Schennach und der Leiterin der Gemeindeabteilung, Christine Salcher, eingetroffen. Darin wurde den Bürgermeistern empfohlen, das Kraftwerksprojekt Obere Isel nicht weiter zu verfolgen. Eine mögliche Natura-2000-Nominierung stehe noch im Raum, so die Argumention. Am Dienstagvormittag bestätigte in diesem Zusammenhang der Bürgermeister der Gemeinde Prägraten auch einen entsprechenden Bericht der „Tiroler Tageszeitung“.

Bereits 100.000 Euro an Beteiligungen

Er und sein Amtskollege in Virgen seien in dem Schreiben darauf hingewiesen worden, dass „das gegenständliche Projekt nicht zur Weiterverfolgung zu empfehlen ist“. Weiters heißt es darin: Es seien "die Rahmenvereinbarung sowie der Rahmen der aufsichtsbehördlichen Genehmigung zu beachten“, um ein Wagnis für die Gemeinden auszuschließen. Je 50.000 Euro haben beide Gemeinden als Stammeinlage in eine GesmbH bereits geleistet. Die Baukosten werden mit rund 147 Millionen Euro beziffert. Genehmigt wurde die Beteiligung von der BH Lienz unter der Voraussetzung, dass sie eine gute Chance auf Realisierung hat.

Bürgermeister wollen an Projekt festhalten

Zum weiteren Vorgehen sagte Bürgermeister Steiner: „Wir werden, wenn nicht andere Sachen dagegen sprechen, an dem Projekt festhalten. Das UVP-Verfahren läuft, wohlwissend, dass wir derzeit die Natura-2000-Antwort abwarten.“ Ähnlich sah es sein Virgener Amtskollege Dietmar Ruggenthaler: Der Vetrag sei genehmigt. Er vertraue darauf, dass das laufende Umweltverträglichkeitsverfahren nach den rechtsstaatlichen Vorgaben durchgeführt werde, so Ruggentaler.

Der Prägratner Bürgermeister zeigte sich zudem verärgert, dass das Schreiben bekannt geworden ist. Von den Bürgermeistern sei es nicht öffentlich gemacht worden, heißt es. Amtsdirektor Dietmar Schennach sagte auf Anfrage, dass er das Schreiben auch nicht öffentlich gemacht habe.

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