Caritas will mehr Demenz-Beratungsstellen
Wenn der Opa, die Oma oder ein anderer naher Verwandter nach Jahrzehnten plötzlich ganz anders wird, stellt das Angehörige vor große Herausforderungen. Denn Demenz heißt viel mehr, als nur vergesslich zu werden. Wenn jemand die eigenen Kinder nicht mehr erkennt oder einen Diebstahl vermutet, wo er nur selbst etwas verlegt hat, lässt dies Angehörige oft verzweifeln, sagt Petra Jenewein vom Demenzservicezentrum der Caritas: „Die größte Herausforderung für Angehörige ist, sich einzufühlen, zu verstehen, was der Demenzkranke gerade erlebt. Wie es ist, wenn im Kopf alles durcheinander gerät. Zu verstehen, dass das was Demenzkranke erleben, sie wirklich auch so empfinden.“
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Mobile Schulungen im ganzen Land möglich
Die Caritas berät in ihrem Servicezentrum Angehörige von Demenzkranken und bietet auch mobile Schulungen im ganzen Land an, die auf Abruf organisiert werden können. Neben Innsbruck gibt es noch in Imst einen Modellversuch eines demenzfreundlichen Bezirks. Caritasdirektor Georg Schärmer möchte erreichen, „dass wir in jedem Bezirk ein kleines Kompetenzzentrum haben, wo es das Zusammenwirken von niedergelassenen Ärzten, Gerontopsychologen, Neurologen und weiteren Experten gibt. Wir wollen Menschen gewinnen, die in guter Nachbarschaftshilfe pflegenden Angehörigen Zeitoasen gewinnen, damit sie einmal eine Entlastung haben.“
Noch ist diese flächendeckende Beratung und Hilfe Zukunftsmusik. Die Nachfrage steigt rapide an.