Mals stimmt gegen Pestizide

In der Südtiroler Gemeinde Mals im Vinschgau soll in Zukunft der Einsatz von Pestiziden in der Landwirtschaft verboten werden. Zumindest hat sich eine große Mehrheit der Bevölkerung in einer Volksabstimmung dafür ausgesprochen. Während Umweltschützer das Ergebnis als Erfolg feiern, kündigen Gegner rechtliche Schritte an.

Laut einer Aussendung der Gemeinde Mals waren insgesamt 4.837 Bürger berechtigt, an dem Referendum teilzunehmen. 3.348 Bürger haben ihre Stimme abgegeben. Die Bürger sprachen sich bei einem Referendum am Freitag mit 75 Prozent der Stimmen für ein Verbot von bestimmten Giftklassen der Pflanzenschutzmittel aus. Das Ergebnis betrifft vor allem die Bauern, die in der Region intensiv Obstbau betreiben.

Umweltschützer sprechen von einmaligen Chance

Die Grünen sprachen von einem großen Erfolg für die Anliegen der Natur und Gesundheit. Auch der Dachverband für Natur- und Umweltschutz begrüßte das Ergebnis der Volksabstimmung. Die Gemeinde Mals habe nun die „einmalige Chance, sich mit pestizidfreien Agrarprodukten auf dem Markt wie auch im Tourismus neu zu positionieren und dem enormen Konkurrenz- und Preisdruck innerhalb der konventionellen Landwirtschaft auszuweichen“, hieß es in einer Presseaussendung.

Bauernvertreter wollen Verbot anfechten

Bauernvertreter haben hingegen bereits rechtliche Schritte angekündigt. Sie argumentieren damit, dass die Gemeinde für so ein allgemeines Verbot gar nicht zuständig sei.

Mals ist nicht die erste italienische Gemeinde, die sich gegen den Einsatz von Pestiziden stemmt. Im nahe gelegenen Trentino wagte 2010 die Gemeinde Malosco ein ähnliches Verbot. Dieses hat vor Gericht bislang standgehalten.

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