Teurer Fehlkauf: Biotop statt Baugrund
Eine sogenannte Buckelwiese oder Hutweide durchkreuzt die ehrgeizigen Pläne der Gemeinde St. Ulrich am Pillersee (Bezirk Kitzbühel), im Ortsteil Strass ein gewerbliches Mischgebiet mit Kleinbetrieben und Wohnungen zu schaffen. Die Gemeinde kaufte 2012 einem ortsansässigen Bauern 1,38 Hektar Freiland um 551.640 Euro ab. Die 1.600-Einwohner-Gemeinde nahm dafür sogar ein Darlehen auf. Doch der naturkundliche Sachverständige der Bezirkshauptmannschaft Kitzbühel kam zu dem Schluss, dass das Grundstück eine seltene Buckelwiese mit Biotopwert ist. Somit darf sie nicht bebaut werden.
ORF
Gutachten lag bereits vor Grundkauf vor
Das Gutachten des Sachverständigen der Bezirkshauptmannschaft lag bereits seit 2007 vor. Der frühere Bürgermeister verfolgte dasselbe Projekt und hatte damals schon das Gutachten eingeholt.
Warum die Gemeinde trotzdem den Grund gekauft hat, war vorerst unklar. Auf den ORF-Bericht meldete sich die Bürgermeisterin Brigitte Lackner via Presseaussendung zu Wort. Der von der Gemeinde um rund 550.000 Euro angekaufte Grund sei zwar laut Gutachten ökologisch wertvoll. Im neuen örtlichen Raumordnungskonzept sei die Fläche aber bereits als bauliches Entwicklungsgebiet ausgewiesen. Das sei auch vom Amt der Tiroler Landesregierung so genehmigt worden. Derzeit sei die Gemeinde bemüht, Flächen für Ausgleichsmaßnahmen zu finden, dazu würden Gespräche laufen. Von einer Fehlinvestition könne keine Rede sein.