Vorwärts: Hosp geht, Einigung kommt

Der Machtkampf in Vorwärts Tirol ist offenbar beendet. Parteiobfrau Anna Hosp erklärte, sich aus dem Vorstand zurückzuziehen. Für die Wiedervereinigung von Klub und Partei gebe es eine „gute Lösung“, so Hosp. Damit dürften auch die Prozesse hinfällig sein.

Bei einer Generalversammlung am 14. Dezember soll ein neuer Obmann gewählt werden. Der für kommenden Samstag anberaumte Parteitag soll laut Vorwärts-Sprecher Robert Possenig abgesagt werden.

Auch Kontrahent Lindenberger wird nicht Obmann

Der parteiinterne bisherige Konkurrent Hosps, Klubobmann Hans Lindenberger, kündigte am Mittwoch gegenüber der APA ebenfalls an, für die Position des Obmanns nicht zur Verfügung zu stehen. Er werde sich zusammen mit den drei weiteren Landtagsabgeordneten der Liste Vorwärts ganz auf die Arbeit im Landtag konzentrieren.

Lindenberger sprach von einer „sauberen Lösung“. Er erklärte zudem, dass damit auch die gerichtsanhängigen Streitigkeiten erledigt sein werden. Dies sei Bestandteil der getroffenen Vereinbarung.

Hosp ist mit Lösung zufrieden

In einer ersten Reaktion zeigt sich Anna Hosp zufrieden. Sie habe im Juli die Parteiführung übernommen und immer angekündigt, dass sie eine Einigung herbeiführen wolle und dass später Junge die Bewegung übernehmen sollen. Sie wolle ein geordnetes Haus übergeben, sagte Hosp, und sei froh, dass das jetzt funktioniert habe. Ihr Resümee nach zehn Monaten: „Wir wollten eine gute bürgerliche Alternative zur ÖVP sein und mit denen, die jetzt das Ruder übernehmen, ist das auch gewährleistet. Das sind junge, ambitionierte Leute, polithungrig, und ich glaube, das wird gut ausgehen.“ Für sie persönlich sei es aber kein Erfolg, sagte die scheidende Obfrau.

Die zum ersten Mal bei der Tiroler Landtagswahl im April angetretene Fraktion hatte sich unmittelbar nach der Wahl in heftige Grabenkämpfe verstrickt und in weiterer Folge in Klub und Partei gespalten. Der Vorwärts-Konflikt wurde zwischenzeitlich auch Gegenstand gerichtlicher Auseinandersetzungen - mehr dazu in Vorwärts: Verhandlung unterbrochen.

Verbündete nehmen sich aus dem Spiel

Bei einem „Einigungsparteitag“ am kommenden Samstag wollte Hosp die Wogen glätten und sich erneut als Parteiobfrau bestätigen lassen. Auch Christine Oppitz-Plörer, Innsbrucker Bürgermeisterin (Für Innsbruck) und von Beginn an Proponentin von Vorwärts Tirol, hat sich vor wenigen Tagen zurückgezogen - mehr dazu in Oppitz-Plörer verlässt Vorwärts Tirol.