Vilsalpsee: Nur Probleme nach Felssturz

Seit einem gewaltigen Felssturz am Vilsalpsee steht die Gemeinde Tannheim vor einer ganzen Reihe an Problemen. Die eine Seeseite ist nicht mehr sicher befahrbar, ein weiterer Felssturz droht und gegen einen Ersatzweg sträubt sich der Landesumweltanwalt. Die betroffenen Bauern stöhnen.

Letzten November ereignete sich an der östlichen Seeseite ein gewaltiger Felssturz. Seither gilt der Fahrweg am Fuße der Felswand als nicht mehr sicher. Er war der einzige, befahrbare Versorgungsweg für einige Almen und ein E-Werk und die Bauern konnten über ihn zum Talende gelangen. Dort wurde bisher regelmäßige Forstwirtschaft betrieben, so Hubert Klotz von der Agrargemeinschaft. Dies sei derzeit nicht möglich, weil die dafür notwendigen Geräte nicht mehr ans Talende gebracht werden können.

Vilsalpsee

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Gemeinde versteht Einspruch nicht

Mittlerweile wurden 20.000 Euro investiert und ein Planungsbüro beauftragt, eine Lösung zu finden. Das Ergebnis war, dass der Gehweg an der Westseite verbreitert werden soll. Dies sei laut Bürgermeister Markus Eberle die beste und ökologisch verträglichste Lösung. Dass der Landesumweltanwalt jetzt diese Pläne beeinsprucht hat, sorgt beim Bürgermeister für Unverständnis.

Der Vilsalpsee liegt in einem Natura 2000 Gebiet. Der Gehweg sei jetzt schon befahrbar und durch das Projekt seien unter anderem Laichgebiete im Uferbereich bedroht, so die Landesumweltanwaltschaft. Das Projekt geht jetzt in die zweite Instanz - mehr dazu in Wegerweiterung Vilsalpsee: Umweltanwalt beruft.

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Diesen Fußweg will die Gemeinde verbreitern.

Existenz der Almen bedroht

Für die Pächter der Vilsalpe am Ende des Sees bedeutet die ganze Situation einen Mehraufwand. Der Milchwagen kommt nicht mehr zur Alm hin, der Bauer muss die Milch jeden Tag mit einem kleinen Traktor über den Fußweg hinaus bringen. Dabei quert er Bäche und Privatgrund - eine Überbrückungslösung mit Ablaufdatum. Laut Klotz bedrohe die derzeitige Situation die Existenz der betroffenen Almen.

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Ein weiterer Felssturz droht.

Doch selbst wenn der Fußweg an der Westseite verbreitert wird, ist das Ostufer auch dann nicht sicher erreichbar. Seit Juni ist der Weg nämlich wegen eines drohenden Felssturzes noch an einer zweiten Stelle gesperrt. Dort befinden sich aber die Materialseilbahn für zwei Almen sowie ein E-Werk. Man arbeite an einer Lösung, so der Bürgermeister. Die Liste der Probleme ist damit aber noch einmal länger geworden.