Tiroler Alpine gegen Auffanggesellschaft

In den Bundesländer-Niederlassungen des insolventen Baukonzerns Alpine formt sich jetzt Widerstand gegen die geplante Auffanggesellschaft. Diese würde die knapp 5.000 Arbeitsplätze nicht langfristig sichern, heißt es etwa aus Tirol.

Am Mittwoch musste der zweitgrößte österreichische Baukonzern Alpine Insolvenz anmelden. Der Schuldenstand beträgt rund 2,56 Mrd. Euro. In Österreich sind knapp 5.000 Arbeitnehmer betroffen - mehr dazu in Alpine: Rettung gescheitert. Auch in Tirol kämpft die Niederlassung in Kematen mit rund 450 Mitarbeitern seither ums Überleben - mehr dazu in Hoffen auf Fortbestand nach Alpine-Insolvenz.

„Werden filetiert, nicht gerettet“

Jetzt ist der Insolvenzverwalter am Zug. Es wird an einer Auffanggesellschaft gearbeitet, an der Konkurrenten wie die Porr, die STRABAG und Swietelsky beteiligt sein sollen. Gegen diesen Plan regt sich jetzt massiver Widerstand aus den Alpine-Niederlassungen in den Bundesländern.

Sechs der acht Niederlassungen seien gegen eine Auffanggesellschaft, so Martin Schwaiger, Alpine-Niederlassungsleiter in Tirol. Man befürchtet eine „Filetierung“ des Unternehmens und keine Rettung: „Für mich ist der Schluss naheliegend, dass die Arbeitsplätze in einer Auffanggesellschaft nicht langfristig gesichert sind. Es werden viel eher Aufträge oder Produktionsstätten aufgeteilt werden. Und die Arbeiter und Angestellten werden zum Teil vielleicht dort verbleiben können, aber langfristig sicher nicht.“

Geldgeber für Tirol gefunden

Schwaiger habe in Tirol bereits Partner gefunden, die eine neue Firma mit den alten Alpine-Mitarbeitern finanzieren würden. Wer diese Geldgeber sind, will er freilich nicht sagen. Auch in Salzburg ist der Betriebsrat an die Öffentlichkeit gegangen. Auch dort wird nach einer regionalen Lösung gesucht.

Eine Salzburger Baufirma würde die Niederlassung Alpine Salzburg kaufen, heißt es - mehr dazu in Übernimmt Porr Teile der Alpine? Doch die Entscheidung dafür oder dagegen liegt nicht bei den Bundesländern, sondern beim Insolvenzverwalter. Weder der Insolvenzverwalter noch das Chefmanagement der Alpine Bau waren bis jetzt für eine Stellungnahme erreichbar.