Landtag: Zwei ÖVP-Bündechefs abgewählt
Auf eine Regierungsbeteiligung der SPÖ hoffen muss der bisherige Klubchef Hans-Peter Bock. Ebenfalls nach derzeitigem Stand nicht im Landesparlament vertreten ist die Landeshauptfrau-Kandidatin der Liste vorwärts Tirol, Anna Hosp.
ÖVP Tirol
Hosp und Ledl verpassten Grundmandat
Hosp ist wiederum indirekt dafür verantwortlich, dass Ledl-Rossmann ihr Mandat verlor. Durch das starke Abschneiden der vorwärts-Kandidatin im Außerfern rutschte die Frauenvorsitzende unter die für ein Grundmandat im Bezirk Reutte nötige Stimmenzahl. Hosp, die knapp hinter Ledl-Rossmann blieb, verpasste es damit ebenso.
Da die frühere Landesrätin auf der vorwärts-Landesliste nur auf Platz sechs gereiht war, müssten zwei Kandidaten vor ihr auf ein Mandat verzichten. Ob es das spielt, könnte sich noch im Lauf des Montags bei einer Gremiensitzung entscheiden. Fix scheint, dass mit Spitzenkandidat Hans Lindenberger ein ehemaliger SPÖ-Landesrat für die eigentlich als ÖVP-Abspaltung geltende vorwärts-Liste in den Landtag kommt.
Christian Forcher/CC BY-SA 3.0
Köll unterlag im Duell mit Mayerl
ÖAAB-Chef Andreas Köll wird nicht mehr im Landtag sein. Der Bürgermeister von Matrei scheiterte in Osttirol überraschend im ÖVP-internen Vorzugsstimmenduell mit dem Bauernbündler Martin Mayerl. Ansonsten hielt sich die ÖVP-Prominenz im Landtag, allen voran Landtagspräsident und Altlandeshauptmann Herwig van Staa, der auch mit 70 nicht politikmüde ist.
SPÖ: Bock und Gasteiger müssen um Mandat zittern
Bei der SPÖ ist Klubchef Bock dagegen ebenso wie der Kaltenbacher Bürgermeister Klaus Gasteiger auf eine rote Regierungsbeteiligung angewiesen. Sie könnten aufrücken, wenn Gerhard Reheis und Thomas Pupp neuerlich in ein rot-schwarzes Kabinett integriert werden.
Debatte: Tirol-Wahl: Was gab den Ausschlag?
Ein Comeback im Landtag wird FPÖ-Rückkehrer Rudi Federspiel geben, der 2003 noch per Landesvorschlag der ÖVP ein Mandat ergattert hatte, seit 2008 aber nur noch in der Innsbrucker Kommunalpolitik mit einer Namensliste vertreten war.
Die Grünen
Mandatar mit Migrationshintergrund
Interessantester Neuzugang bei den Grünen ist Flüchtlingsberater Ahmet Demir. Er wird der erste Mandatar im Tiroler Landtag mit Migrationshintergrund. Abschied nehmen heißt es für die zwei Mitglieder des Bürgerklubs, sollte nicht ein sehr starkes Abschneiden bei den Wahlkarten Gurgiser & Team doch noch über die Fünfprozentmarke hieven. Das ist laut den Meinungsforschern allerdings hochgradig unwahrscheinlich. Fritz Gurgiser und Thomas Schnitzer werden wohl ihre Mandate verlieren.