Zehn Fragen an die Parteien - „vorwärts Tirol“

Die Liste „vorwärts Tirol“ will die Agrarproblematik in den erste hundert Tagen nach der Wahl angehen. Die Bildung will man verstärkt an dem Bedarf in der Wirtschaft anpassen und mit der ÖVP unter Günther Platter wird es keine Koalition geben.

Alle wahlwerbenden Parteien haben von tirol.ORF.at einen Fragebogen erhalten, der auf Basis von User-Fragen entstanden ist. Bis zur Wahl werden die Antworten der Parteien hier veröffentlicht. Jede Antwort war auf rund 300 Zeichen begrenzt, bei längeren Statements nahm tirol.ORF.at Kürzungen vor.

Heute lesen Sie, welche Positionen „vorwärts Tirol“ einnimmt.
Mit wem werden Sie keine Koalition eingehen? Warum? Was ist das Wahlziel ihrer Partei?

Wir wollen bei den Wahlen ein zweistelliges Ergebnis und den zweiten Platz erreichen. Aufgrund der Ereignisse zur Frage der Agrargemeinschaften - wo 16 ÖVP-Stimmen mehr wiegen als 20 andere Stimmen – schließen wir eine Koalition mit der ÖVP unter Günther Platter und einem Präsidenten van Staa aus.

Wie und in welcher Zeit würden Sie das Problem der Agrargemeinschaften lösen?

Wir wollen das Problem der Agrargemeinschaften in den ersten 100 Tagen angehen und endlich eine Lösung einleiten. Die Rückübertragung des Gemeindegutes ist unser erklärtes Ziel und wird auch eine Koalitionsbedingung an künftige Regierungspartner sein. 2018 darf dies kein Thema mehr sein.

Wie kann man in Tirol Wohnen für Privatleute günstiger machen?

Das Land muss die Mobilisierung von Bauland unterstützen, um durch höheres Angebot die Preise zu senken. Dies kann z.B. durch Widmung von Grundstücken am Gemeinderand, oder aber auch durch die Rückübertragung des Gemeindegutes ermöglicht werden. Auch die Zweckbindung bei der Wohnbauförderung wird helfen.

Wie sollen erneuerbare Energieformen gefördert werden?

Jedenfalls sollen die Förderungen stärker sein als bisher. Tirol profitiert bei solchen Förderungen mehrfach. Investitionen in erneuerbare Energieformen schützen die Umwelt, senken langfristig die Wohnkosten und sichern Wertschöpfung & Arbeitsplätze für die gesamte Region.

Welche Maßnahmen wollen Sie zur Verbesserung der Luft ergreifen?

Die Gesundheit der Menschen muss uns allen wichtig sein. Wir wollen die öffentlichen Verkehrsmittel ausbauen und mehr Menschen dazu bewegen, umweltfreundlich zu fahren. Dem Hausbrand als größten „Luftverschmutzer“ wollen wir durch gezielte Förderungen bei Sanierungen entgegenwirken.

Tirol bildet bei den Einkommen seit Jahren das Schlusslicht. Kann in Tirol überhaupt gegengesteuert werden? Wenn ja – wie?

Hier ist vor allem Wien gefordert. Wir wollen gleichen Lohn für gleiche Arbeit und das nicht nur im Geschlechtervergleich sondern auch im Bundesländervergleich. Es kann nicht sein, dass wir in Tirol die höchsten Lebensausgaben haben und gleichzeitig bei Einkommen und Kaufkraft Schlusslicht sind.

Wie sollte der Öffentliche Verkehr in Tirol verbessert werden?

Wir wollen ein günstiges Mobilitäts-Ticket für ganz Tirol nach dem Vorbild Südtirol oder Holland, welches für alle Verkehrsmittel (Bus, Bahn, Car-Sharing, etc.) gültig ist. Durch eine bessere Abstimmung der Taktung von Bus und Bahn, soll der öffentliche Nahverkehr für die Bürger attraktiver werden.

Stehen Kultur und Sport in Tirol in einem ausgewogenen Verhältnis?

Es ist schwierig lediglich finanzielle Vergleiche anzustellen. Es braucht jedenfalls beides. Wir sehen Kultur und Sport in einem ausgewogenen Verhältnis, wollen jedoch für beide Bereiche Planungssicherheit durch mehrjährige Fördervereinbarungen ermöglichen. Das wäre aus unserer Sicht fair.

Welche Möglichkeiten sehen Sie neben „Neuer Mittelschule“ oder „Lehre und Matura“, die Zukunftschancen junger Tiroler und Tirolerinnen zu erhöhen?

Der Ausbau der berufsbildenden Schulen muss forciert werden. Dem Fehlen von Ausbildungsplätzen in Unternehmen soll durch gezielte Unterstützungen entgegengewirkt werden, damit junge Menschen eine Perspektive haben. Ziel muss es sein, eine bedarfsgerechte und hochwertige Ausbildung in Tirol anzubieten.

Welches sind derzeit die drei größten Probleme in Tirol?

Wir wollen die Amigo-Wirtschaft in Tirol, bei der einige wenige Personen sich im stillen Kämmerlein alles ausmachen, beenden und durch Transparenz und Objektivität das Vertrauen in die Politik zurückgewinnen. Ebenfalls sehr wichtige Themen sind die Reduzierung der Wohnkosten und die Sicherstellung der Pflege.

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