Schwazer froh über positiven Dopingtest

Der Südtiroler Alex Schwazer hat sich erleichtert gezeigt, dass er als Dopingsünder entlarvt wurde. Der Olympiasieger 2008 in Peking über 50 km Gehen wurde nach einem positiven Test auf das Dopingmittel EPO von den Spielen in London ausgeschlossen.

Als die Dopingfahnder am 30. Juli an der Tür von Alex Schwazer klingelten, war der Geher-Olympiasieger regelrecht erleichtert. „Da wusste ich, dass alles vorbei ist. Ich hatte genug davon, meiner Mutter zu sagen, die Tür nicht zu öffnen oder ihnen zu sagen, ich wäre nicht zu Hause“, sagte der 27-jährige Südtiroler am Mittwoch während einer Pressekonferenz in Bozen.

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EPO-Mittel in Apotheke in Türkei besorgt

Er habe sich im September 2011 das Dopingmittel in einer Apotheke in der Türkei besorgt und es dann zu Hause im Kühlschrank gelagert.

„Wenn du ständig darauf warten musst, dass deine Freundin trainieren geht, damit du dich einsperren kannst im Bad, um unbemerkt EPO injizieren zu können, dann ist das nicht schön“, erklärte er.

Fläschchen getarnt im Kühlschrank gelagert

Dass er seine Freundin belogen habe, tue ihm am meisten Leid. So habe er ihr erzählt, dass die EPO-Fläschchen im Kühlschrank Vitaminpräparate wären. „Ich bin nicht dazu gemacht, Drogen zu nehmen oder Leute zu hintergehen, ich habe das alles nicht mehr ausgehalten. Ich konnte es daher kaum erwarten, das alles zu beenden“, betonte Schwazer, der nun hofft, „ein normales Leben“ führen zu können.

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Schwazer war knapp vor den Spielen positiv auf das im Ausdauersport für Blutdopingzwecke genutzte Hormon EPO getestet worden. „Ich bedaure das. Es war ein furchtbarer Fehler. Mein Leben als Sportler ist seit heute zu Ende“, lautete seine erste Reaktion, als der Fall am Montag bekanntgeworden war.

Sendungshinweis:

„Südtirol heute“, 8. 8. 2012
Der gesamte „Südtirol heute“-Beitrag ist nach der Ausstrahlung in der ORF TVThek sieben Tage online abrufbar.

„Leben als Sportler zu Ende“

„Als am 30. Juli die Türklingel geläutet hat, wusste ich, dass es Anti-Doping-Leute waren, und ich wusste, dass alles vorbei war. Dabei hätte ich meiner Mutter nur sagen müssen, dass sie die Tür nicht aufmachen oder sagen soll, dass ich nicht zu Hause wäre. Aber ich konnte es nicht mehr aushalten“, berichtete Schwazer über den Moment, der seine Karriere beendete.

Schwazer will nur im Monat vor Spielen gedopt haben

Schwazer behauptete, dass er EPO nur im Monat vor den Spielen genommen hätte - aus Angst. Er habe nämlich Zweifel bezüglich seiner Leistungsstärke gehabt, sowohl über 20 km als auch über 50 km in London bestehen zu können.

Alex Schwazers Vergangenheit wird noch genau durchleuchtet werden. Auch seine strafrechtliche Verantwortung ist zu klären.