Zwei Mio. Euro Schaden durch Hagelunwetter

Bei heftigen Unwettern hat es Sonntagabend vor allem im Unterland massive Schäden gegeben. Hagelkörner durchschlugen Autoscheiben und beschädigten Dächer und Hausfassaden. Der Schaden an landwirtschaftlichen Flächen wird mit zwei Millionen Euro beziffert.

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Starke Windböen entwurzelten teilweise Bäume, auch mehrere Straßen mussten kurzzeitig gesperrt werden. Unterführungen - etwa in Kirchbichl am Bahnhof - wurden überschwemmt.

Hunderte Feuerwehrleute waren vor allem im Raum Kufstein, Kirchbichl und Wörgl stundenlang im Einsatz, berichtet Landesfeuerwehrkommandant Alfons Gruber: „Zwischen Sonntag 16.00 Uhr und Montag 8.00 Uhr Früh hatten wir rund 90 Einsätze aufgrund der Unwetter. Die schlimmsten Schäden hat es sicher im Bezirk Kufstein im Großraum Kirchbichl-Wörgl gegeben.“ Ein Privatvideo von Barbara Hauser aus Kirchbichl zeigt den Hagelschlag.

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Einer der Betroffenen ist der Autohändler Hans Brunner aus Kirchbichl, er ist noch immer schockiert: „Wir haben gedacht, die Welt geht unter. Im Büro ist das Wasser über die Computer geronnen, in der Werkstatt hat es alle Lichtkuppeln durchgeschlagen.“ Alle Autos auf dem Parkplatz des Autohauses sind verbeult. „Durchschlagene Scheiben, Dach- und Seitenwände irreparabel beschädigt.“

Hagelkörner in Hand

ZOOM-Tirol

Eiergroße Hagelkörner

In Söll haben die Hagelkörner Löcher in das Dach einer Tenne geschlagen, die Straße vor der Tenne war 20 Zentimeter hoch mit Laub bedeckt, das der Hagel von den Bäumen geschlagen hat.

Unwetter auch im Oberland

Auch im Oberland hat das Unwetter Schäden verursacht. In Tarrenz waren etwa Keller mehrerer Häuser überflutet. In Karrösten beschädigten Hagelkörner Autos, Dächer, Dachfenster, Fassaden, Felder wurden verwüstet. Eine Einfahrt wurde überflutet, Kanaleinlässe verstopft. Auch an Obstbäumen entstand erheblicher Schaden.

Wildbachverbauung Karrösten voll Schlamm

Neuner/FFW Karrösten

Ein erst 2011 errichtetes Staubecken am Ortsrand von Karrösten bewährte sich Sonntagnacht: kurz nach 23.00 Uhr füllte die Mure das Becken komplett mit Schlamm.

Leiter der Hagelversicherung: „Extremereignis“

Der Hagel dürfte eines der größten Ereignisse der vergangenen Jahre sein, sagt der Leiter der Tiroler Hagelversicherung, Norbert Jordan. Es handle sich dabei um ein Extremereignis. Massive Schäden gab es an rund 2.500 Hektar landwirtschaftliche Flächen. In den vergangenen Jahren sei niemals ein derart großes Gebiet betroffen gewesen. Die betroffene Fläche reiche von Angerberg, Wörgl, Söll, Hopfgarten, durch das ganze Brixental bis hinter Kitzbühel.

Hagelschaden an einem Glashaus

Hagelversicherung

Kaputte Scheiben bei einem Glashaus

Über zwei Millionen Euro Schaden

Betroffen seien vor allem Gärtnereibetriebe. In vielen Fällen seien sämtliche Glashäuser zerstört worden. Auch andere landwirtschaftliche Kulturen – Mais, Obst, Grünanbau seien massiv betroffen, so Jordan. Die Österreichische Hagelversicherung bezifferte die Schäden nach ersten Erhebungen durch Sachverständige mit rund zwei Millionen Euro. Betroffene Landwirte sollen ihre Schäden online unter hagel.at melden.

Wenn auch Sie das Hagelunwetter miterlebt haben und Fotos gemacht haben, dann schicken Sie sie uns an internet.tirol@orf.at, wir veröffentlichen sie dann.