Adler-Abschuss hat Konsequenzen

Einen Steinadler zu schießen, muss Konsequenzen haben. Darüber sind sich die Experten in Tirol am Montag einig. Jener Ötztaler Jäger, der im Ötztal ein Tier laut eigenen Angaben versehentlich getötet hat, steht auch bei der Jägerschaft in der Kritik.

Der Jäger wollte laut eigenen Angaben mit dem Schuss den Adler vertreiben, weil er angeblich mehrere Rehkitze geschlagen habe. Ein Abpraller oder Splitter habe das Tier getroffen, so dessen Aussage - mehr dazu in Jäger erschoss „versehentlich“ Steinadler.

toter Steinadler

privat

Noch laufen in diesem Fall die Ermittlungen im Ötztal, die Empörung darüber ist aber groß. Beispielsweise zeigt die Zoologin Christiane Böhm vom Alpenzoo in Innsbruck kein Verständnis für die Vorgangsweise. Es gebe keinen Grund, einen Steinadler in seiner natürlichen Lebensweise zu stören, geschweige denn auf ihn zu schießen. Das verbieten allein schon die Gesetze. Ein Rehkitz sei genauso ein Wildtier wie der Steinadler, dass dieser Rehkitze schlägt ist natürlich.

Auch Landesjägermeister verurteilt Schuss

Auch wenn die Begründung des Jägers stimmen mag, sieht Landesjägermeister Karl Berktold ein eindeutiges Fehlverhalten. Der Jäger hätte auf keinen Fall einen Schreckschuss abgeben dürfen. Der Adler sei ein streng geschütztes Tier. Nicht zuletzt auch deshalb ortet Berktold durch das Fehlverhalten einen Imageschaden für die Jägerschaft. Deshalb wird sich nach Abschluss des Behördenverfahrens - hier droht dem Jäger eine saftige Geldstrafe - auch der Jägerverband mit dem Fall beschäftigen. Der betroffene Jäger könnte im schlimmsten Fall seine Jagdkarte für drei Jahre verlieren.