Politische Reaktionen zur Innsbruck-Wahl

Verluste für die Liste Für Innsbruck, die SPÖ und Rudi Federspiel, Gewinne für ÖVP, Grüne und die FPÖ, mit den Piraten eine neue Fraktion im Gemeinderat - die Wahl mit ihrer niedrigen Beteiligung brachte viele Überraschungen.

Zum Ausgang der Gemeinderatswahl sowie der Bürgermeisterwahl gibt es erste Reaktionen der Parteien.

Christine Oppitz-Plörer

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Christine Oppitz-Plörer

Oppitz-Plörer: Nein zu FPÖ in Stadtregierung

Die meisten Stimmen bei der Gemeinderatswahl verlor die Liste „Für Innsbruck“. Das Ziel bei der Bürgermeisterdirektwahl vorne zu liegen, habe sie erreicht, so Spitzenkandidatin Christine Oppitz-Plörer. Es sei ihrer Fraktion möglicherweise nicht gut genug gelungen, der Bevölkerung zu vermitteln, welche Arbeit die Liste für Innsbruck in den vergangenen sechs Jahren geleistet habe. So begründete Oppitz-Plörer die Wählerbewegung innerhalb des bürgerlichen Lagers von der Liste Für Innsbruck zur ÖVP.

Es gäbe einen großen Unterschied zwischen Christoph Platzgummer und ihr. Sie vertrete die Heimat der politischen Mitte. Mit ihrer Liste gebe es keine FPÖ in der Stadtregierung. Innsbruck habe mit dem Weg der Mitte einen guten Weg beschritten und sei auch außerhalb der Stadt anerkannt.

Pokorny

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Marie Luise Pokorny-Reitter

Pokorny-Reitter über Stimmenverlust enttäuscht

Marie Luise Pokorny-Reitter zeigte sich im Gespräch mit ORF Radio Tirol über den Verlust der Stimmen enttäuscht. Ob die jüngsten Turbulenzen rund um den Parteiaustritt des Natterer Bürgermeisters Stefan Moisi mit Schuld an dem Verlust waren, müsse man in den nächsten Tagen analysieren - mehr dazu in Parteiaustritt wegen SMS im Wahlkampf.

Ihr erklärtes Ziel in die Stichwahl um das Amt des Bürgermeisters zu kommen, verfehlte Pokorny-Reitter. Nach derzeitigem Stand werde es keine Empfehlung der SPÖ für die Stichwahl geben, so Pokorny-Reitter.

Christoph Platzgummer

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Christoph Platzgummer

Platzgummer erfreut über Zugewinn

Sichtlich erfreut gab sich VP-Spitzenkandidat Platzgummer nach den Zugewinn für die ÖVP: „Die Menschen wollen einen Wechsel“, so Platzgummer. Er lade dazu ein, diesen Weg gemeinsam zu gehen. Über etwaige Koalitionspartner wollte Christoph Platzgummer keine Worte verlieren. Zunächst müsse über Inhalte gesprochen werden, argumentierte er. Nun gelte es die Kräfte für die bevorstehende Bürgermeister-Stichwahl zu sammeln.

Ingrid Felipe Portrait

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Ingrid Felipe

Felipe: Auftrag für Koalitionsgespräche

Innsbruck bleibe eine grüne Hochburg, zeigte sich die Grüne Landessprecherin Ingrid Felipe mit dem Ausgang der Wahl zufrieden. Über eine mögliche Koalition wolle sie noch nicht spekulieren, sie werte das Wahlergebnis jedoch als Auftrag, dass die Grünen in Koalitionsgespräche eingebunden werden.

Es freue sie sehr, dass die Grünen ein besseres Ergebnis als die SPÖ erzielt hätten, und somit links der politischen Mitte eine echte Alternative darstellen würden, so Felipe.

August Penz

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August Penz

Penz nicht uneingeschränkt zufrieden

Auch wenn die FPÖ ein Mandat und Stimmen dazugewonnen habe, sei er persönlich nicht ganz zufrieden, so Spitzenkandidat August Penz. Denn sein erklärtes persönliches Ziel sei die Zweistelligkeit an Stimmen gewesen und das habe man verfehlt.

Für Wahlempfehlungen sei es noch zu früh, außerdem seien die Bürger mündig und bräuchten keine Wahlempfehlung der FPÖ.

Politiker

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Rudi Federspiel

Federspiel entsetzt über Wahlbeteiligung

Rudi Federspiel zeigte sich im Gespräch mit ORF Radio Tirol enttäuscht über das Ergebnis seiner Liste bei der Wahl. Für ihn sei die niedrige Wahlbeteiligung ein „Wahnsinn“. Die geringe Wahlbeteiligung habe ihm sicher geschadet, so Federspiel. Dass er noch vor der FPÖ liegen, die ihn vor einigen Jahren ausgeschlossen habe, sei jedoch eine Genugtuung für ihn.

Vor der Stichwahl in zwei Wochen werde er mit beiden Kandidaten noch sprechen. Er wünsche sich jedoch, dass sich der neue Bürgermeister um die Sicherheit in der Stadt kümmere. Wer ihm glaubhaft versichere, dass er sich darum kümmere, werde seine Empfehlung erhalten, so Federspiel.

Alexander Ofer

APA/Robert Parigger

Alexander Ofer

Ofer: Mandat bereits erwartet

Der Spitzenkandidat der Piraten, Alexander Ofer, war sichtlich glücklich und betonte, dass er diesen Ausgang mit einem Mandat erwartet habe. Der Erfolg der Piraten in Deutschland habe auch ihn ermutigt.

Es sei die erste Wahl für die Piraten in Tirol gewesen und sie zeige, dass die Menschen mehr Bürgerbeteiligung haben wollten. Und dafür würden sich künftig die Piraten einsetzen, so Ofer.

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