Johannes Tratter „beerbt“ Switak

Der Haller Bürgermeister Johannes Tratter wird Nachfolger des überraschend zurückgetretenen Finanzlandesrates Christian Switak. Die ÖVP präsentierte den 49-jährigen Haller Bürgermeister Freitagnachmittag den Medien. Offen blieb, welche Ressorts Tratter führen wird.

Der Überraschungskandidat kommt aus den Reihen der ÖVP-Bürgermeister. Der Jurist Tratter ist seit 2010 amtierender Bürgermeister von Hall, er wird künftig auf der ÖVP-Regierungsbank Platz nehmen.

Die Zustimmung des ÖVP-Parteivorstandes kurz vor Tratters öffentlicher Präsentation fiel einstimmig aus. Die Ressortzuteilung wurde am Freitag noch nicht entschieden. „Wir werden uns die Geschäftseinteilung in den nächsten Tagen anschauen“, erklärte Platter. Angelobt wird Tratter bei einem Sonderlandtag am 8. März.

Tratter und Platter

ORF

LH Günther Platter bei der Präsentation von Johannes Tratter.

Karriere in der Landesverwaltung

Der 49-jährige Tratter (geboren 1963) studierte im zweiten Bildungsweg Jus und schlug anschließend eine Beamtenlaufbahn ein. Er war sechs Jahre lang Bezirkshauptmann von Kufstein, anschließend leitete er als einer der höchsten Beamten des Landes die Abteilung Arbeit und Wirtschaft im Amt der Tiroler Landesregierung.

Bei der Gemeinderatswahl 2010 trat er als ÖVP-Bürgermeisterkandidat in Hall an und schaffte aus dem Stand elf von 21 möglichen Mandaten, Tratter wurde im ersten Wahlgang Bürgermeister. Sein „großartiger Wahlerfolg beweise, dass Tratter sein Handwerk verstehe“, streut ÖVP-Geschäftsführer Martin Malaun dem Nachfolger Switaks Rosen. Nach seiner Wahl habe Tratter die Haller Finanzen konsolidiert und es sei Ruhe in die dortige ÖVP eingekehrt, so Malaun.

Robert Unterweger im Interview mit Johannes Tratter:

Im ORF-Gespräch spricht Tratter über seine Qualifikation, über sein Amtsverständnis - und auch über sein Verhältnis zur Jagd.

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Tratter: „Mit Freude und Demut ins Amt“

Die Entscheidung, Switaks Nachfolge anzutreten, sei ihm nicht leicht gefallen, berichtete Tratter. Er wisse, was auf ihn zukomme, noch dazu in Zeiten, in denen die Politik kein gutes Ansehen in der Bevölkerung habe. Dennoch nehme er die Aufgabe „mit Begeisterung, Freude und gleichzeitig Demut“ an, sagte der Neo-Landesrat.

Nachfolge in Hall vorerst offen

Tratter ist verheiratet, hat ein Kind aus erster Ehe, geht in seiner Freizeit gerne auf den Berg, liest Bücher und hört Musik. Offen ist noch, wer ihm als Bürgermeister oder Bürgermeisterin in Hall nachfolgt. Mit dieser Frage wird sich im März ein Sondergemeinderat in Hall befassen.

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