Positive Bilanz zum Ende der YOG

Nach zehn Tagen sind am Sonntagabend in Innsbruck die ersten Olympischen Jugend-Winterspiele zu Ende gegangen. IOC Präsident Jaques Rogge zeigte sich angetan von Innsbruck und am Montag zogen auch Tiroler Politiker eine zufriedene Bilanz.

Tirol habe sich als Sportland weiter profiliert, verdanke der Großveranstaltung attraktive neue Sportstätten und habe auch Skeptiker unter den Einheimischen überzeugt - so zufrieden zeigen sich am Montag Landes- und Stadtpolitiker.

Platter plädiert für Ski-WM

Sollen sich Tirol bzw. Innsbruck nun mit diesem Schwung noch einmal für Olympische Winterspiele bewerben? Landeshauptmann Günther Platter (ÖVP) zeigt sich zurückhaltend. Man solle sich in den nächsten Jahren um eine Bewerbung für eine Ski-Weltmeisterschaft bemühen.

Angesichts von Sparpaketen hält auch Sportlandesrat Hannes Geschwentner (SPÖ) die Finanzierbarkeit einer Olympiabewerbung für eher unrealistisch. Außerdem gebe es starke Bewerber, unter anderem in Nordamerika. Tirol könne andere Chancen nutzen, so wolle man sich bei der U-21 Fußball-EM 2015 bewerben.

Auch Innsbrucks Bürgermeisterin Christine Oppitz-Plörer (FI) setzt bei sportlichen Großveranstaltungen auf das Thema Jugend. Um Sportveranstaltungen, die wunderbar erfrischend für Athleten und Bevölkerung seien, solle man sich bemühen. Bei den Traditionellen habe sie Bedenken. Ob das Budget für die Jugendwinterspiele in Tirol tatsächlich eingehalten worden ist, soll nach der Endabrechnung bis spätestens im März feststehen.

Seit dem 13. Jänner haben mehr als 1.000 Sportler zwischen 15 und 18 Jahren aus fast 70 Nationen um olympische Medaillen bei der Premiere der Jugend-Winterspiele gekämpft.

Rogge zeigte sich enthusiastisch

„Zehn glorreiche Tage“ nennt IOC Präsident Jaques Rogge die Premiere der Jugend-Winterspiele in Innsbruck. Die Entscheidung, die ersten Winterspiele in Tirol auszutragen, sei richtig gewesen. Rogge verwies besonders darauf, dass Länder wie Marokko oder Monaco eine Medaille gewonnen haben. Sechs Prozent der Medaillen gingen an Länder, die noch keine olympische Wintermedaillen gewonnen haben. Das Konzept der Olympischen Jugendspiele stimme, das habe man in Innsbruck gesehen.

Über 100.000 Besucher

Auch der Geschäftsführer der YOG, Peter Bayer, kann zufrieden Bilanz ziehen. Man habe über 100.000 Besucher gehabt und jeden Abend habe es ein tolles Konzert gegeben. Das Kultur- und Bildungsprogramm sei täglich von mehreren Tausend Schülern gestürmt worden. Von den über 100.000 Besuchern entfielen etwa 30.000 auf Zuschauer der Medals Plaza, 20.000 auf Eishockey-Zuschauer und 15.000 auf die Eröffnungs-Zuschauer.

14 Medaillen für Österreich

Auch sportlich waren die Spiele ein voller Erfolg. Österreich holte insgesamt 14 olympische Medaillen, sechs goldene, vier silberne und vier bronzene. ÖOC Präsident Karl Stoss sagte, daran sehe man, dass man den richtigen Weg in der Nachwuchsförderung gegangen sei und man werde diesen Weg fortsetzen. Tirol habe sich als großartiges Gastgeberland gezeigt.

Budget hielt

Das Budget mit knapp 24 Millionen Euro habe gehalten, betonten die Verantwortlichen. Dem gegenüber stehe eine beachtliche mediale Verbreitung der Spiele, betont Peter Bayer. Neben zehn Stunden im ORF übernahmen TV Teams aus 70 Ländern die Bilder, darunter alle Länder, die zu den touristischen Kerndestinationen Tirols zählen. Genutzt wurden daneben vor allem die neuen Medien, wie You Tube, wo es etwa 600.000 Zugriffe gab, oder Facebook.