Wie wird ein Blinddarm entsorgt?

Landen Blinddarm, Nierenstein und Co eigentlich im Müll? Oder wo kommen die ganzen medizinischen Abfälle hin, die jeden Tag anfallen? Diese etwas delikate Frage haben zwei Schülerinnen im ORF Tirol Redhaus gestellt.

Sophia Bleicher und Miriam Bstieler haben bereits einen medizinischen Eingriff hinter sich. Die beiden 15-jährigen Schülerinnen fragen sich seit der Operation, wo denn eigentlich die dabei entfernten Körperbestandteile hingekommen sind.

Zwei Schülerinnen der HLBA Innsbruck

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Sophia und Miriam wollen wissen, wo Organabfälle landen

Eine schnelle Onlinerecherche brachte keine zufriedenstellenden Ergebnisse, also stellten die beiden die Frage beim Besuch im ORF Tirol Redhaus an der HLBA West in Innsbruck. In der Online-Abstimmung erhielt diese Frage dann am meisten Zuspruch.

Der lange Weg des Blinddarms

Die Antworten auf die Frage liefert Kornelia Giersig, Leiterin der Abteilung Ökologie bei den Tirol Kliniken. Sie führt in den sechsten Stock der Uniklinik Innsbruck in einen Abfallraum. Schließlich entsteht nicht nur in den OP-Räumen, sondern auch auf den Stationen medizinischer Abfall, vom Gummihandschuh bis zur Spritze. Dieser muss je nach Typ und Zusammenstellung speziell entsorgt werden.

TV-Dreh an der Uniklinik

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Kornelia Giersig führt durch die Uniklinik

Über ein Korridorsystem im ersten Untergeschoss der Klinik werden die Abfälle in speziellen Säcken oder Behältern an ihr Zwischenziel gebracht. Ein spezieller Lagerraum, in dem einfache Abfälle, wie etwa Mullbinden oder Verbrauchsmaterial im Container landen. Einen Raum weiter warten die sogenannten „Nassabfälle“ (ÖNORM S 2104) in schwarzen Behältern mit rotem Deckel auf den Abtransport.

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Recherchieren an der Klinik

Sophie und Miriam von der 2DHW der HLWest in Innsbruck treffen in der Uniklinik Innsbruck auf Kornelia Giersig, die Ihnen den Weg der medizinischen Abfälle zeigt.

Körperteile in Plastikkübeln

Darin befinden sich zum Beispiel Organproben, die entnommen wurden, aber auch Blut und im Einzelfall Organe oder amputierte Körperteile. Nierensteine sind hingegen laut Klinikauskunft nicht immer darunter. Immer wieder möchten Patienten diese als mögliches „Andenken“ mitnehmen.

Medizinische Abfälle in Plastikboxen

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Die Behälter schließen geruchsdicht und können nicht geöffnet werden

Die Plastikkübel können nicht mehr geöffnet werden, wenn sie einmal geschlossen sind. Einmal pro Woche, immer am Donnerstag, werden sie in eine spezielle Müllverbrennungsanlage im Osten Österreichs gebracht und verbrannt.