Nachdenkpause für Verbindung Hochoetz-Kühtai

Nach den heftigen Kontroversen rund um die geplante Skigebietsverbindung Hochoetz-Kühtai haben die Projektbetreiber eine Nachdenkpause angekündigt. Sie zogen die Umweltverträglichkeitserklärung zurück.

Im Dezember hatten die Betreiber beim Land das Konzept für die Umweltverträglichkeitserklärung eingereicht und damit den Startschuss für das Behördenverfahren gegeben. Gegen das Projekt gab und gibt es aber heftigen Widerstand. Kritiker sammelten bisher mehr als 16.000 Unterschriften gegen die Erschließungspläne. Aufgrund der massiven Kritik wollen die Projektbetreiber das Behördenverfahren vorerst auf Eis legen.

Kühtai Hochötz Erweiterung

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Die Projektgegner sehen im geplanten Skizusammenschluss eine Zerstörung der Feldringer Böden

Betreiber wollen breiten Diskussionsprozess starten

Der Bürgermeister von Oetz und Aufsichtratsvorsitzende der Skiregion Hochoetz, Hansjörg Falkner, räumte ein, dass Fehler gemacht wurden, „aus denen wir lernen wollen“. Die Kritik, dass die Projektbetreiber nicht transparent informiert und die Menschen in der Region nicht eingebunden hätten, werde ernst genommen. Deshalb werde das Vorhaben zurückgestellt und ein Diskussionsprozess in die Wege geleitet, so Falkner.

Gespräche mit allen Interessensgruppen

Der Beteiligungsprozess wurde von den Verantwortlichen der Bergbahnen mit den Bürgermeistern von Oetz, Haiming und Silz abgesprochen. Das Für und Wider eines Zusammenschlusses der Skigebiete Hochoetz und Kühtai solle jetzt auf breiter Basis erörtert werden. Gegner und Befürworter hätten eigentlich ein gemeinsames Ziel, nämlich die beste Entwicklung für die kommenden Generationen sicherzustellen, hieß es in einer Aussendung. Deshalb solle mit allen Interessensgruppen darüber diskutiert werden, welcher Weg der beste dafür sei, jener der unberührten Natur oder jener der Bewirtschaftung, erklärte der Haiminger Bürgermeister Josef Leitner.

Projekt

Bergbahnen Kühtai

Mit der Skiverbindung wollten die Betreiber 39 Hektar zusätzliche Pistenflächen im Kühtai und am Schafjoch erschließen

Projektgegner sprechen von Naturzerstörung

Gegner des Skigebietszusammenschlusses sehen in dem Projekt eine massive Naturzerstörung. Sie konnten bisher rund 16.300 Unterstützer für eine Online-Petition gewinnen. Für kommenden Freitag ist eine Kundgebung auf dem Landhausplatz in Innsbruck geplant, bei der die Petition gegen die Erschließungspläne an Landeshauptmannstellvertreterin Ingrid Felipe (Grüne) übergeben werden soll.

In der Sache selbst geben sich die Kritiker zwar gesprächsbereit. Initiator Gerd Estermann betont aber, dass es für ihn keinen Kompromiss geben könne, was sie Erschließungspläne anbelangt. Der Naturraum rund um die Feldringer Böden, der von dem Zusammenschluss betroffen wäre, müsse in jedem Fall unangetastet bleiben, so Estermann.