Heuer 60 große Baustellen in Innsbruck

Wenige Monate nach Abschluss der teils jahrelangen Arbeiten für die Straßenbahn müssen sich die Innsbruckerinnen und Innsbrucker heuer mit 60 Großbaustellen abfinden. Grund sind monatelange Arbeiten an der Infrastruktur.

In Innsbruck liegen rund 1.900 Kilometer Stromkabel, etwa 465 Kilometer Wasserleitungen sowie 260 Kilometer Kanäle und 360 Kilometer Gasleitungen. Dazu kommen unter anderem Versorgungsleitungen von UPC, A1 sowie dem Fernwärmenetzausbau und die Straßenentwässerungseinrichtungen.

Ein Prozent der Leitungen pro Jahr neu

Pro Jahr müsse in Innsbruck mindestens ein Prozent aller Leitungslängen erneuert werden, erklärte Eckart Pichler von den Innsbrucker Kommunalbetrieben (IKB): „Das klingt wenig, aber bei all den Kabeln, Leitungen und Versorgungsverbindungen, die sich unter den Straßen befinden, kommt einiges zusammen.“ Neue Leitungen haben eine Lebensdauer von mehreren Jahrzehnten, wodurch Innsbruck fit für die Zukunft wird.

Je früher man von Änderungen, die das tägliche Leben betreffen, wisse, desto besser könne man sich darauf einstellen und vorbereiten. Daher sei frühzeitige Information auf vielen Ebenen ein Anliegen, betonte Stadträtin Uschi Schwarzl (Grüne).

Deutlich weniger Ausfallszeiten in Innsbruck

In den vergangenen drei Jahren sei in Innsbruck der Strom in Innsbruck durchschnittlich acht Minuten lang ausgefallen, die Anzahl der Rohrgebrechen sei ebenfalls gering, hieß es in einer Aussendung Der Rohrnetzverlust von Wasser beläuft sich in Innsbruck auf unter sechs Prozent. Im Vergleich dazu liegt der österreichweite Durchschnittswert bei rund zehn Prozent.

Umspannwerk

zeitungsfoto.at

Umspannwerk in Innsbruck

Stromleitungen an Innpromenande

Seit Anfang Februar werden die Stromleitungen an der Innpromenade zwischen der Tiflisbrücke und der Grenobler Brücke erneuert. Diese Bauarbeiten dauern bis Ende Mai 2019. Dafür musste der Rad- und Gehweg gesperrt werden.

Am Innrain zwischen der Rechengasse und der Schöpfstraße werden bis Juli 2019 Kanal-, Wasser- und Stromleitungen erneuert. Gleichzeitig werden Glasfaserleitungen für das Glasfaser-Internet der IKB mitverlegt. Stadteinwärts wird der Verkehr in unterschiedlichen Bauphasen entweder über die Schöpfstraße oder über den Innrain geführt.

Versorgungsleitungen in Kaiserjägerstraße

Die Arbeiten in der Kaiserjägerstraße wurden am Montag wieder aufgenommen. Dort werden neue Wasser-, Strom- und Kanalleitungen verlegt. Die Bautätigkeit dauert bis Ende des Jahres. Die Kaiserjägerstraße ist stadteinwärts eine Einbahn, die Seitenstraßen werden jeweils für acht bis zwölf Wochen zur Sackgasse.

Generalsanierung der Fritz-Konzert-Brücke

Ebenfalls seit Montag wird die Fritz-Konzert-Brücke, die im Stadtteil Wilten über die Westbahnstrecke führt, generalsaniert. In zwei Bauphasen, die Ende November abgeschlossen werden sollen, wird das bestehende Tragwerk jeweils halbseitig abgebrochen und durch ein neues ersetzt.

Fritz-Konzert-Brücke

R. Soukopf

Die Arbeiten an der Fritz-Konzert-Brücke werden teilweise auch in der Nacht ausgeführt

Für den Individualverkehr bleibt auf der Brücke der Fahrstreifen Richtung Norden befahrbar. Der Verkehr Richtung Süden wird über die Leopoldstraße umgeleitet. Die Unterführungen Oerleyweg und Prämonstratenserweg sind während der Arbeiten aus Sicherheitsgründen für den gesamten Verkehr gesperrt.

Leitungstausch in Egger-Lienz-Straße

Am Südring werden in der Egger-Lienz-Straße –zwischen der Neuhauserstraße und der Innerkoflerstraße – ab Mitte März Wasserleitungen erneuert. Unter anderem wird die wichtigste Wasserleitung der Innsbrucker Trinkwasserversorgung, eine rund 60 Jahre alte Ringrohrleitung, erneuert.

Neben Wasserleitungen werden auch Stromleitungen verlegt und der Hauptkanal saniert, die TIGAS tauscht Gasleitungen aus. Jeweils eine Fahrspur in beide Richtungen bleibt in diesem Abschnitt des Südrings offen. Geplanter Abschluss der Arbeiten ist Ende November 2019.

Sanierung und Leitungsarbeiten am Südtiroler Platz

Am Südtiroler Platz wie auch an den Kreuzungen mit der Brixner und der Salurner Straße ist die technische Lebensdauer für die Asphaltfahrbahn erreicht. Die IVB erneuern die beiden Gleisbögen im Bereich „Uhrturm“. IKB und TIGAS verlegen Leitungen für Strom, Wasser, Kanal sowie Gas und Hausanschlüsse.

Vorplatz Hauptbahnhof Innsbruck

ORF.at/Christian Öser

Der Südtiroler Platz erhält statt dem bisher roten einen schwarzen Standardasphalt

Die Stadt Innsbruck führt großflächige Asphaltierungsarbeiten durch und auch der Straßenoberbau wird auf eine Tiefe von ca. 80 cm erneuert. Die Oberfläche des Südtiroler Platzes wird mit einem schwarzen Standardasphalt versehen. Die Vorarbeiten beginnen am 1. April. Der eigentliche Baustart erfolgt am 15. April. Abgeschlossen sein soll die Sanierung, die in drei Bauphasen unterteilt ist, bis Mitte November.

Neue Straßenbahngleise in Bürger- und Anichstraße

Auf einer Länge von mehr als einem Kilometer werden ab 3. Juni die bestehenden Gleisanlagen im Bereich Bürgerstraße/Anichstraße vollständig abgetragen und saniert. Im Zuge dessen erneuern IKB und TIGAS die Leitungen. Die Totalsanierung ist aufgrund von Schienenbrüchen dringend notwendig. Um eine Totalsperre zu verhindern, werden die Arbeiten in vier aufeinander folgenden Abschnitten mit unterschiedlichen Verkehrsführungen realisiert. Die Arbeiten sollen in 13 Wochen abgeschlossen sein.

Vorarbeiten für Gleisanbindung in Schützenstraße

Zukünftig wird die Trasse der Linie „5“ in Verlängerung der Schützenstraße ab dem Kugelfangweg über die gesamte Länge der Serlesstraße bis zur ÖBB-Haltestelle an der Haller Straße führen. Der Ausbau der Tram wird genutzt, um die betroffenen Straßen samt Leitungsinfrastruktur zu sanieren. Ab Anfang April werden auf der Strecke ab der Col-di-Lana-Straße bis zu Haller Straße neue Leitungen für Kanal, Wasser, Strom und Internet verlegt. Mitte 2020 startet dann der Gleisausbau.

Straßenbahngleise

ORF/Nadja Hudovernik

Neue Fuß- und Radwege

Der im Westen gelegene Klosteranger und Mentlberg verfügen derzeit über keine attraktive Wegeverbindung zur Innenstadt. Deswegen wird dort eine sichere Fuß- und Radwegverbindung errichtet. Diese wird ab Ende September bzw. Anfang Oktober in zwei Bauabschnitten realisiert.

Neben diesem bereits beschlossenen Radwegabschnitt sind drei weitere Projekte in Planung, die noch 2019 realisiert werden sollen. Schwarzl nannte dazu einen Lückenschluss des Radwegs zwischen Wiesengasse und Bretterkeller (Tummelplatzweg) beginnend beim Tivolistadion vorbei am Kreisverkehr bei der Autobahnanschlussstelle Innsbruck-Mitte bis zur Zufahrt Bretterkeller.

Im Rahmen der Sanierungsarbeiten an der Mühlauer Brücke wird an einer Verbreiterung und Neuregelung des Rad- und Fußverkehrs gearbeitet, sowie am Lückenschluss im Radwegenetz zwischen Igls und Patsch.

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