Krach um geplantes Chaletdorf im Lechtal

Ein pikanter Streit spielt sich in der Lechtaler Gemeinde Bach ab. Der dortige Bürgermeister sieht sich mit einer Anzeige wegen Amtsmissbrauchs und Befangenheit konfrontiert. Grund ist ein geplantes Chaletdorf nahe der Bergbahn.

Es geht ans Eingemachte in der kleinen Ortschaft Bach am Ende des Lechtales. Die handelnden Personen sind nämlich der Bürgermeister Egon Brandhofer und dessen Cousin Franz Kappeller. Anlassfall ist eine Bauverhandlung für ein Chaletdorf, die der Bürgermeister geleitet hat. Zu diesem Zeitpunkt war er jedoch Teilhaber und Mitgeschäftsführer der Investorenfirma.

Bach im Lechtal

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Das alte Hotel ist mittlerweile abgerissen.

Ein Deutscher Investor möchte direkt bei der Bergbahn zwölf Chalethäuschen bauen, wie Bürgermeister Egon Brandhofer erklärt. Weil dafür auch landwirtschaftliche Fläche zugekauft hätten werden sollen, benötigte es einen zweiten Geschäftsführer mit landwirtschaftlichem Hintergrund. Er habe sich deshalb zur Verfügung gestellt so der Bürgermeister. Der Kauf sei dennoch von der Behörde bzw. der Landwirtschaftskammer abgelehnt worden. Danach sei er aus der Gesellschaft ausgeschieden.

Bach im Lechtal

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Bürgermeister Brandhofer (li.) war an der Investorenfirma beteiligt. Das stößt seinem Cousin sauer auf.

Beide Bauverhandlungen beeinsprucht

Für den Bau der ersten drei Chalethäuschen und ein Personalhaus gab es am 19. Juni ein Bauverhandlung zu der auch der Nachbar Franz Kappeller geladen war. Die Bauverhandlung hielt der Bürgermeister ab, obwohl er damals als Gesellschafter befangen gewesen sei. Kappeller hat beeinsprucht und seinen Cousin angezeigt.

Inzwischen ist das alte Hotel abgerissen und wurde eine zweite Bauverhandlung abgehalten. Franz Kappeller hat auch diese beeinsprucht, weil es seiner Meinung nach die erste hätte gar nie geben dürfen.