Rad-WM: Mehr Kosten als geplant

Weil für die Rad-WM immer noch Hauptsponsoren fehlen, hat die Stadt Innsbruck weitere 1,2 Millionen Euro als Vorschuss investiert. Bürgermeister Georg Willi (Grüne) glaubt aber nicht an einen finanziellen Bauchfleck.

Noch treten die weltbesten Radfahrer bei der Tour de France in die Pedale. Am 22. September kommen sie aber zur Straßenrad-WM nach Tirol. Die Kosten dieser Großveranstaltung sind noch in der Schwebe und auch nach Hauptsponsoren wird immer noch gesucht.

Bürgermeister Willi zeigt sich optimistisch

Gute zwei Monate vor dem Beginn der WM fehlen noch immer Hauptsponsoren. Deswegen investierte die Stadt weitere 1,2 Millionen Euro als Vorschuss in die Veranstaltung. Dass es bei diesen 1,2 Millionen bleibt, könne Bürgermeister Georg Willi (Grüne) nicht garantieren. Er sei aber optimistisch, dass nicht alles von dem Geld gebraucht werden wird. „Das Sponsorenrennen ist ja auch ein eigenes Rennen“, meint Willi. Natürlich würden die Sponsoren abwarten, um viel Werbefläche so billig wie möglich zu bekommen. Aber der Bürgermeister zeigt sich sicher, dass kurz vor Schluss noch einige große Sponsoren aufspringen werden.

Einen Großsponsor hat man mit „KTM Bikes Industries“ bereits gefunden – mehr dazu in Rad-WM: Erster Großsponsor gefunden. Wieviel Geld der heimische Radhersteller investiert, wolle man noch nicht sagen, aber es handle sich um eine Summe im sechsstelligen Bereich.

Nutzen soll Kosten überwiegen

Ursprünglich war ein Budget von 9,1 Millionen Euro für die Weltmeisterschaft geplant, mittlerweile sind es 13,1 Millionen Euro. Ob dieses Budget halten wird, ist noch unklar. Es wäre nach der Fußball-EM 2008 und den Olympischen Jugendspielen 2012 nicht die erste große Sportveranstaltung in Tirol, die zusätzliche öffentliche Mittel benötigt.

Georg Willi

ORF

Bürgermeister Georg Willi gibt sich zuversichtlich.

Trotz der deutlich gestiegenen Kosten glaubt Willi nicht an einen finanziellen Bauchfleck. Es gehe letztlich um Kosten und Nutzen. Die Rad-WM bringe der Stadt „einen ganz hohen Werbewert. „100.000 Zuschauer und 200 Millionen Menschen oder mehr an den TV-Geräten werden unser Land und unsere Stadt sehen und „dann hoffentlich als Gäste kommen“, so Willi. Daher zeigt sich der Bürgermeister sicher: „Der Nutzen wird jedenfalls weit über den Kosten liegen“. Zudem würde der langfristige Gewinn sich auf verschiedene Köpfe verteilen. „Wirtschaftsbetriebe, Gastronomie, Hotels und Radfahrgeschäfte“, werden langfristig davon profitieren, meint Willi.

Entscheidung über weitere Großveranstaltungen

Ob auch zukünftig Großveranstaltungen von der öffentlichen Hand finanziert werden sollen, hängt von der Haltung von Land und Stadt ab. Mit der ITS (Innsbruck-Tirol sports gmbh) habe man auf jeden Fall „eine Gesellschaft, die ganz hohe Kompetenz bei der Veranstaltung von Großereignissen hat".

Trotzdem müssen das Land und die Stadt zusammen entscheiden, ob man auch in Zukunft solche Großveranstaltungen in dieser Regelmäßigkeit austragen möchte – Kletter-WM, Rad-WM und Nordische-WM finden innerhalb weniger Monate statt. Nur dann würde sich die ITS und damit die Finanzierung aus öffentlicher Hand rentieren.

Sicherheitskosten noch unklar

Über die Höhe der Sicherheitskosten kann Willi noch nichts sagen, „weil die Sicherheitsauflagen sich ständig verändern“, sagt er. Hauptsächlich handle es sich dabei um Verschärfungen, denen der Bürgermeister aber skeptisch gegenüber steht. Eine „letzte Sicherheit“ gebe es ja sowieso nie, meint er.

Links:

- Rad-WM: Noch immer keine Sponsoren
- Rad-WM: Noch fehlen Millionen im Budget