Pläne für Zug von Landeck nach Südtirol

Für eine länderübergreifende Zugverbindung von Landeck bis Mals in Südtirol gibt es schon lange Pläne. Nun wurde eine Informationskampagne zur „Reschenbahn“ gestartet. Touristiker begrüßen das Projekt.

Die Reschenbahn solle nach dem Vorbild der „Vinschger-Bahn“ umgesetzt werden, sagt Sven Knoll, Abgeordneter der Südtiroler Freiheit. Nachdem es im Südtiroler Landtag bereits eine Mehrheit dafür gebe, will die Fraktion nun auf Informationstour gehen, um eine breite Mehrheit für das Projekt zu erhalten, so Knoll.

Montage der geplanten Bahnstrecke am Reschensee

Süd-Tiroler Freiheit

Fotomontage der geplanten Bahnstrecke am Reschensee

Finanzierung als größte Herausforderung

Auch Skigebiete entlang der Strecke sollen an die Bahnlinie angebunden werden. Das begrüßen auch Touristiker in Nauders. Bergbahnen-Vorstand Manfred Wolf begrüßt das Projekt, es sei wünschenswert, wenn die Reschenbahn länderübergreifend realisiert werde. Wolf sieht die Finanzierung als größte Herausforderung und glaubt nicht, dass das Projekt in den nächsten fünf Jahren umgesetzt werden kann.

Erste Pläne im 19. Jahrhundert

Pläne einer Eisenbahnverbindung über den Reschenpass tauchten schon in der Mitte des 19. Jahrhunderts auf. Die Reschenbahn hätte dabei das Bindeglied zwischen einer geplanten Fernbahn von Süddeutschland über Reutte und den Fernpass nach Landeck und der geplanten Ortler-Bahn von Mals über Tirano nach Mailand dargestellt.

Dann wurden immer die Pläne wieder beiseite gelegt und später aus verschiedenen Gründen immer wieder hervorgeholt. So gewann gegen Ende des Ersten Weltkriegs aufgrund von Nachschubproblemen an der Südfront eine Bahn über den Reschen als „Frontbahn“ an strategischer Bedeutung. Dann wurden die Pläne wieder zurückgestellt, ehe im Zweiten Weltkrieg dann weitergearbeitet wurde. Mit Kriegsende wurden die Arbeiten wieder eingestellt.

Nordportal des Landecker Tunnels

Franz Geiger/CC BY-SA 4.0

Nordportal des Landecker Tunnels

Die Trasse ist noch heute an manchen Stellen zu sehen, das Portal des Landecker Tunnels wurde 1999 unter Denkmalschutz gestellt.

Mit dem Bau der Kraftwerke am oberen Inn ab 1953 gab es erneut Überlegungen zum Ausbau eines Teilstücks der Strecke, die aber nie realisiert wurden. 1954 wurden die Geleise im Stadtgebiet von Landeck abgebaut, später der Landecker Tunnel auf beiden Seiten vermauert.