Neun Plätze: Unter/Oberstaller Alm
Das Villgratental ist ein Seitental des Osttiroler Pustertals. Es zählt zu den ursprünglichsten Natur- und Kulturlandschaften in den Alpen. Massentourismus hat dort keinen Platz. Groß geschrieben werden die bergbäuerliche Landwirtschaft und Produkte aus der Region. Die Villgrater gelten als findiges und genügsames Völkchen. Ein bisschen stur, sind wir schon, sagen sie von sich. „Ins fahlt nicht“ (uns fehlt es an nichts), sind die Villgrater überzeugt.
ORF/Ursula Aichner
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Vorbei an – im Frühsommer - blühenden rosaroten und gelben Wiesen geht es durch das hintere Villgratental bis zur Unterstalleralm. Ein Südtiroler Paar hat die kleine Alm gepachtet und verwöhnt dort mit kulinarischen Köstlichkeiten seine Gäste. Die Almhütten befinden sich verstreut rundherum.
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Die sechzehn Hütten und die kleine Schutzengel-Kapelle der Oberstaller Alm ein bisschen weiter oben am Berg stehen unter Denkmalschutz. Der Großteil der Hütten stammt aus dem 19. Jahrhundert, sie wurden im 20. Jahrhundert zum Teil erneuert. Die Hütten schauen alle Richtung Tal, sie haben zwei Stockwerke aus Holz, das Satteldach ist mit Schindeln gedeckt. Früher wurden die Häuser als Wohnraum oben und zur Unterbringung des Almviehs unten genutzt.
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Heute sind es überwiegend spartanisch eingerichtete Ferienhäuschen. Wer hier Urlaub macht, der verzichtet auf Luxus und Komfort, aber erlebt das echte, romantische Leben auf einer Alm. Strom gibt es hier keinen, von Handyempfang ganz zu schweigen. Petroleumlampen und Kerzen sorgen für Licht. Gekocht wird auf dem Holzherd, waschen kann man sich im eiskalten Brunnen. Seine Notdurft verrichtet man am Plumpsklo.
Zebus auf der Alm
Ganz in der Nähe der Oberstaller Alm hält ein Bauer eine Herde Zebus. Die Alm des Landwirts ist besonders steil. Das normale Fleckvieh ist dort immer abgestürzt. Darauf entschloss er sich, zu einer leichteren Rasse zu wechseln. Im Frühsommer – Mitte Juni – kommen die kleinen Zebus zur Welt. Die Tiere mit dem Buckel gelten als sehr friedlich.
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„Man darf nur keines der kleinen Zebus wegtragen, da werden die Mütter aggressiv“, lacht der Osttiroler Bauer. Jedes seiner 85 Tiere hat übrigens einen Namen. Die Mütter und die Jungtiere haben dabei immer den gleichen Anfangsbuchstaben. Wie Vanessa und ihr Veilchen zum Beispiel. Zebus gelten als sehr genügsam und unkompliziert.
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Katharina Kramer; tirol.ORF.at