„Aufgetischt in Innsbruck“

Der Wald und die Berge sind in Innsbruck fast schon Teil des urbanen Raums. „Aufgetischt in Innsbruck“ erforscht am Samstag um 17.30 Uhr in ORF 2 die Stadt entlang dieser Grenzbereiche und abseits der gängigen Tourismus-Klischees.

Um Innsbruck kommt man als Reisender im Alpenraum kaum herum – egal, ob auf der Nord-Süd- oder der Ost-West-Route – heute wie damals: Schon lange ist die Stadt Handelsplatz, war Station für in Rom zu krönende Kaiser und reisende Dichter wie Johann Wolfgang von Goethe oder Heinrich Heine. Sie ist aber auch durchlässige Grenze zwischen Stadt und Natur.

Sendungshinweis:
Aufgetischt in Innsbruck", 31.12.2016, 17.30 Uhr, ORF 2

Bergeinsamkeit mitten in Innsbruck

Gleich neben der Hofburg steigen Touristen und Einheimische in der von Zaha Hadid entworfenen Talstation in die Nordkettenbahn und gelangen innerhalb einer halben Stunde auf das auf 2.300 Meter gelegene Hafelekar. Die Malerin Maria Peters hat dort ihre eigene Bergeinsamkeit mitten in Innsbruck gefunden. Wenn die ersten Touristen am Morgen der Seilbahn entsteigen, ist sie oft schon am Gipfel und malt.

Feinheiten der indischen Küche

Unten im Tal bewirtschaftet der Wahlinnsbrucker Anil Sikand einen kleinen Garten, in dem er Kräuter für sein Restaurant anbaut. Der gebürtige Inder versucht seit den 1970er Jahren die Sinne der Innsbrucker für die Feinheiten der indischen Küche jenseits von Curryklischees schärfen.

Feinheiten der französischen Küche im Schöneck

Inspiration dazu könnte Anil Sikand am Fuße der Nordkette, im „Schöneck“ finden - dort thront der kulinarische Großmeister von Innsbruck, Alfred Miller. Er arbeitet sich an Klassikern der französischen Küche ab und schafft es seit Jahrzehnten, Gerichten wie der Bouillabaisse mit Mut und Knowhow immer neue Feinheiten zu entlocken.

Grenzzäune aus alten Schindeln

Die Grenzen im Kopf sichtbar zu machen, hat sich Künstlerin Katharina Cibulka zur Aufgabe gemacht. Im Rahmen eines „Land Art“-Projektes baut sie in der Innenstadt Grenzzäune aus alten Schindeln, die festgefahrene Blickwinkel aufbrechen sollen. „Die Schindeln kommen von einer 50 Jahre alten Scheune, und sind auch ein Zeugnis für alte Handwerkskunst, für eine Tradition die in Tirol eben nicht hochgehalten wird, die am Sterben ist, weil Handarbeit zu teuer ist. Zum ersten Mal habe ich den Zaun in einer Galerie aufgebaut, durch eine Wand hindurch und über zwei Räume hinweg. Danach auf verschiedenen Hügeln und Gipfeln rund um Innsbruck, auch wegen der Nähe zum Brenner.“

Wiltener Sängerknaben

Der traditionsreiche Knabenchor „Wiltener Sängerknaben“ geht ebenfalls neue und teils umstrittene Wege: Chorleiter Johannes Stecher arbeitet auch während der Pubertät mit der Stimme weiter und schafft so ein weltweit wohl einzigartiges Klangspektrum aus Männerstimmen, Bubenstimmen und den Stimmen jener, die noch nicht das eine und nicht mehr das andere sind.