Kaisertal geht für Tirol ins Rennen

Das Kaisertal ist heuer der schönste Platz von ganz Tirol. Es konnte sich gegen den Stuibenfall im Ötztal und die Wolfsklamm bei Stans durchsetzen. Das idyllische Tal vertritt Tirol damit in der großen Bundesländer-Show „Neun Plätze, neun Schätze“ am Nationalfeiertag.

Sendungshinweis:
„Neun Plätze, neun Schätze"
26. Oktober 2016; 20.15 Uhr ORF2

Eine der erfolgreichsten ORF-Programm-Innovationen der vergangenen Jahre feiert ihre dritte Ausgabe: Bis zu 1,056 Millionen waren bei der Premiere 2014 via ORF 2 live dabei, bis zu 1,026 Millionen ein Jahr später, als Armin Assinger gemeinsam mit Barbara Karlich den schönsten verborgenen Ort bzw. Platz suchte – und diesen mit dem Grünen See im steirischen Tragöß (2014) bzw. mit dem Formarinsee und der Roten Wand in Vorarlberg (2015) fand.

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Das Kaisertal ist heuer der schönste Platz von Tirol, haben die Anruferinnen und Anrufer entschieden. Damit hat das kleine Tal bei Kufstein die Chance, der schönste Platz von ganz Österreich zu werden.

Große Freude im Kaisertal

Groß ist die Freude im Unterland über den Sieg. Das Kaisertal konnte sich gegen die Wolfsklamm bei Stans und den Stuibenfall im Ötztal behaupten. Sechs Tage konnte man voten. Jetzt muss sich das Kaisertal im großen Finale gegen die Sieger in den anderen Bundesländern behaupten. Eine Abordnung aus dem kleinen Tal wird bei der Sendung dabei sein und die "Koaserer“ würdig vertreten.

Wo schaut die Konkurrenz aus? Für das Burgenland ist das die Purbacher Kellergasse, Kärnten schickt den Dobratsch ins Rennen, in Niederösterreich fiel die Wahl auf die Ötschergräben, Oberösterreich wirbt mit der Bucklwehluckn im Mühlviertel, in Salzburg wurden es Kraftplätze in Filzmoos und die Steiermark will mit dem Weinweg der Sinne den Sieg von vor zwei Jahren wiederholen. Komplettiert wird die Liste wurde von Bad Rothenbrunnen (Vorarlberg) und dem Haus des Meeres (Wien).

Kaisertal

ORF/Robert Engl

Eine steile Felswand hat das einsam gelegene Kaisertal bis zum Jahr 2008 von der Außenwelt abgeschnitten. Das Tal zwischen dem Zahmen und dem Wilden Kaiser war das letzte bewohnte Tal Österreichs, in das man nicht fahren konnte. Die rund 30 Bewohner mussten damals noch über rund 300 Stufen steigen, um zu ihren Häusern zu gelangen. Die „Koaserer“ werden sie nach wie vor liebevoll genannt. Die Treppe ist als Kaiseraufstieg bekannt.

Kaisertal

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Der Kaiseraufstieg

Schwerere Transporte mussten mit einer Materialseilbahn erledigt werden. Autos wurden mit dem Hubschrauber ins Tal gebracht. Nummerntafeln hatten diese Autos übrigens keine. „Das ist das Tal der Gesetzlosen, die brauchen keine Nummerntafeln, die fahren nur im Kaisertal“, hieß es damals.

Kaisertal

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Blick Richtung Kufstein

Jahrelang war der Bau einer Straße ins Kaisertal höchst umstritten. Die Stadt Kufstein und die Alpenvereine waren dagegen. Sie wollten das Naturschutzgebiet Kaisergebirge schützen, erklärten sie damals und boten den Kaisertalern an, eine Seilbahn zu bauen. Das wiederum gefiel der Gemeinde Ebbs nicht. Seit ein paar Jahren ist es vorbei mit der Einsamkeit im Kaisertal. Es ist über den 800 Meter langen Anna-Tunnel und die vieldiskutierte Straße erreichbar. Tunnel und Straße dürfen allerdings nur von den mittlerweile rund 35 Bewohnerinnen und Bewohnern benützt werden.

Kaisertal

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Der Hinterkaiserhof ist 600 Jahre alt

Die Ortschaft Kaisertal findet man am Südhang des Zahmen Kaisers. Dort stehen einige wunderschöne Einödhöfe, die zum Teil in Gasthöfe umgewandelt worden sind. Die Dorfkirche ist die kleine Antonius-Kapelle. Der Heilige Antonius gilt als einer der beliebtesten Heiligen. Er wird immer dann um Hilfe gebeten, wenn man etwas verlegt, verloren oder verschlampt hat.

Paradies für Orchideen

Das Kaisertal und das Kaisergebirge sind bekannt für ihre Flora und Fauna. Zu erwähnen sind laut Naturschutzexperten diverse heimischen Orchideenarten, wie zum Beispiel der Gelbe Frauenschuh, das Weiße und Rote Waldvögelein, verschiedene Knabenkrautarten und die Waldhyazinthe. Eine Besonderheit unter den Tieren im Kaisertal ist der Smaragdgrüne Regenwurm. Wir haben ihn allerdings nicht entdeckt.

Kaisertal

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Hinterbärenbad

Am Ende des Kaisertals finden sich wieder gute Einkehrmöglichkeiten für Wanderer. Zum Beispiel das Hans Berger-Haus oder auch das Anton Karg-Haus in Hinterbärenbad. Dort hat uns der damals erst acht Tage alte Esel Manfred begeistert.

Kaisertal

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Esel Manfred von Hinterbärenbad

Kaisertal

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Das Kaisertal ist laut Aufzeichnungen seit dem 15. Jahrhundert besiedelt. Aus dem Jahr 1430 gibt es einen Kaufvertrag für den Hinterkaiserhof. Der Name „Kaiser“ für das Gebiet ist allerdings schon älter. In einem Kitzbüheler Güterverzeichnis aus dem Jahr 1240 wird über eine „Gamsgiyat an dem Chaiser“ geschrieben.

Katharina Kramer; tirol.ORF.at

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