Terra in montanis - die Europaregion Tirol

Das Erlebnis Österreich „Terra in montanis – Die Europaregion Tirol“ nimmt die Zuseherinnen und Zuseher mit auf eine Reise der Bilder und Emotionen hinter die Berge, um das, was dort verborgen liegt, sichtbar zu machen.

Sendungshinweis:

„Terra in montanis - die Europaregion Tirol“, Ein Film von Patrick Rina
Erlebnis Österreich. Sonntag, 3. Mai 2015, 16.30 Uhr. ORF 2
Eine Produktion des ORF Landesstudio Tirol

Mit dem Ausdruck „terra in montanis“ (Land im Gebirge) wurde im Mittelalter jener Teil der Alpen bezeichnet, der der heutigen Europaregion Tirol entspricht. Das österreichische Bundesland Tirol und die beiden italienischen Provinzen Südtirol und Trentino verbindet eine jahrhundertelange Geschichte. Hinter ihren Bergen liegen Bräuche, Denk- und Lebensweisen, die sich nur hier erhalten haben. Seit einigen Jahren besinnen sich die drei Länder vermehrt ihrer gemeinsamen kulturellen Wurzeln.

Welschtiroler Schützen im Dom zu Trient

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Welschtiroler Schützen im Dom zu Trient

„Etwas ist verborgen, geh und suche es. Schau nach hinter den Bergen. Es ist verloren gegangen und liegt hinter den Bergen. Es ist verloren und wartet auf dich. Geh!“ (Rudyard Kipling)

Die Europaregion Tirol, die offiziell - und etwas unsinnlich - „Europäischer Verbund für territoriale Zusammenarbeit“ heißt, bezieht ihren Reichtum aus der Kooperationslust zwischen Innsbruck, Bozen und Trient und aus dem Reichtum ihrer Vergangenheit. Die war nicht immer einfach. Gerade die Geschichte des 20. Jahrhunderts war für das Gebiet zwischen Kufstein und Ala eine schmerzliche. 1919 wurden das heutige Südtirol und Trentino zum Königreich Italien geschlagen. Die autonomiepolitische Entwicklung Südtirols hat in den letzten Jahrzehnten das Zusammenrücken der alten Landesteile gefördert. Mit der Gründung der Europaregion Tirol (Euregio) wurde das Gefühl geschichtlicher und wohl auch menschlicher Zusammengehörigkeit auf eine institutionelle Ebene gehoben.

Tiroler Adler auf einem Gedenkstein im Anwesen der Familie Dalprà in Folgaria

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Tiroler Adler auf einem Gedenkstein im Anwesen der Familie Dalprà in Folgaria

Patrick Rina und sein Team fügen in der ORF-Produktion des Landesstudio Tirol verschiedene Steinchen zu einem großen Mosaik zusammen. Dadurch soll den Zuseherinnen und Zusehern bewusst gemacht werden, wie die Kooperation in der Euregio funktioniert. Der primär politische Aspekt wird dabei bewusst ausgeklammert. Beleuchtet werden stattdessen Synergien im Kulturbereich.

Seit zwanzig Jahren ist hierfür der Gesamttiroler Musikwettbewerb „Prima la musica“ ein gelungenes Beispiel. Auch in der Wirtschaft keimt ein neuer Geist der Zusammenarbeit auf. So liefern 200 Bauern aus dem Nordtiroler Wipptal ihre Milch seit kurzem nach Sterzing in Südtirol. Die Dokumentation zeigt auch, wie die Bewohner der Europaregion ihre Traditionen pflegen. Dazu zählen der berühmte, ausgelassene Traminer „Egetmann-Umzug“, der Höhepunkt des Südtiroler Faschings, und das Schützenwesen. Es erlebt im Trentino – dem früheren Welschtirol – seit einigen Jahren eine Renaissance.